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Erythrasma

Letzte Aktualisierung: 20.3.2023

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Das Erythrasma ist eine Infektion der Haut mit Corynebacterium minutissimum, einem Bakterium der normalen Hautflora. Im feuchten Milieu von Hautfalten kann sich der Erreger (insbesondere bei vorliegender Immunschwäche) optimal ausbreiten. Die resultierende, leicht schuppende Hautrötung verursacht in der Regel keine Beschwerden und stellt an sich auch keine Gefahr für den Betroffenen dar. Meist reichen lokale Maßnahmen zur Behandlung. Nur in schweren Fällen sollte eine systemische antibiotische Therapie erfolgen.

  • Erreger: Corynebacterium minutissimum
  • Infektionsweg: Erreger ist Teil der physiologischen Hautflora
  • Risikofaktoren

  • Intertrigo
  • Psoriasis vulgaris
    • Geht häufig mit Juckreiz einher
    • Weist andere Prädilektionsstellen (insb. Streckseiten der Extremitäten) auf
    • Haut zeigt schuppig belegte, rötliche Plaques
  • Tinea inguinalis
    • Uni- oder bilateral lokalisiert
    • Äußert sich klinisch häufig neben der Hauterscheinung (umschriebene Erytheme mit gerötetem, schuppenden Randsaum und abblassendem Zentrum) durch Brennen
    • Juckreiz häufig

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Intertrigo (= intertriginöses Ekzem, Wundsein)

  • Definition: Dermatitis, die insb. die Hautfalten betrifft (submammär, inguinal, interdigital)
  • Ätiologie: Adipositas, Schweiß, Tragen zu eng anliegender Kleidung
  • Klinik
    • Schmerzende, scharf begrenzte und hochrote Erosionen (großflächig) bis hin zu Mazerationen, teilweise Schuppung
    • Bei Candidabefall: Satellitenherde
    • Bei Superinfektion: Süßlicher Geruch
  • Komplikationen: Sekundärinfektion mit Pilzen (vorwiegend Candida albicans = intertriginöse Candidose) oder Bakterien
  • Therapie
    • Kausal: Gewichtsreduktion, Tragen weiter geschnittener Kleidung
    • Hautpflege, Trocknung (z.B. mit Baumwoll- oder Leinentüchern, ggf. Föhnen der intertriginösen Hautstellen nach dem Duschen)
    • Optionen zur Wundbehandlung
      • Sitzbäder bzw. Feuchtverbände bspw. mit Kaliumpermanganatlösung (insb. bei Superinfektion und Verkrustungen)
      • Topische Glucocorticoide
      • Ggf. zusätzlich Applikation zinkhaltiger Salben oder Pasten nach Abklingen eines möglichen nässenden Befundes
      • Bei Candidabefall: Lokale Candida-wirksame Antimykotika
      • Bei Superinfektion: Ggf. zusätzlich topische Antibiotika

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Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

  1. Moll, Jung: Duale Reihe Dermatologie. 6. Auflage Thieme 2005, ISBN: 978-3-131-26686-6 .
  2. Hof, Dörries: Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. 3. Auflage Thieme 2004, ISBN: 3-131-25313-4 .
  3. Altmeyer et al.: Enzyklopädie Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin. 2. Auflage Springer 2010, ISBN: 978-3-540-89542-8 .
  4. Bork, Bräuninger: Hautkrankheiten in der Praxis: Diagnostik und Therapie. 3. Auflage Schattauer 2004, ISBN: 978-3-794-52321-4 .