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Sammelsurium der Infektiologie

Letzte Aktualisierung: 23.2.2023

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Zahlreichen Erregern wird man im klinischen Alltag selten begegnen. Nichtsdestotrotz ist es hilfreich, Wissenswertes über diese seltenen Erreger zu erfahren, da sie bei schweren Verläufen lebensgefährlich sein können. Erkrankungen wie die Pocken und die Pest sind im historischen Kontext sehr bedeutsam, da viele Menschen im Rahmen der von ihnen verursachten Epidemien starben.

Ein frühzeitiger Therapiebeginn ist bei Fleckfieber essenziell, um einen letalen Verlauf zu vermeiden!

Das Granuloma inguinale (Erreger: Klebsiella granulomatis) ist leicht zu verwechseln mit dem Lymphogranuloma inguinale (Erreger: Chlamydia trachomatis Serotyp L1-L3)!

Die Pocken umfassen eine Gruppe von Erkrankungen, die durch Orthopoxviren verursacht werden. Hierzu gehört die umgangssprachlich auch „die Pocken“ genannte Infektionserkrankung, die bis ins 20. Jahrhundert weltweit eine Pandemie mit vielen Hundert Millionen Todesfällen verursacht hat und heute als ausgerottet gilt. Andere, weiterhin relevante Orthopoxviren verursachen weniger schwer verlaufende Erkrankungen (z.B. Affenpocken, Kuhpocken).

Variola („die Pocken“)

  • Synonyme: Smallpox, Variola, Blattern
  • Epidemiologie
    • Letzter natürlicher Erkrankungsfall weltweit: 1977 in Somalia
    • Ausrottung durch weltweite Einführung des Lebendimpfstoffs durch die WHO
  • Erreger: Variola major (vera), Variola minor, Variola haemorrhagica (Gattung: Orthopoxviridae)
  • Infektionsweg
    • Hauptsächlich Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch
    • Übertragung zwischen Mensch und Tier nicht möglich
  • Inkubationszeit: Im Durchschnitt 12–14 Tage
  • Klinik
    • Beginn: Unspezifische Allgemeinsymptome
    • Nach 2–4 Tagen: Stadium vesiculosum mit synchronem Auftreten von Papeln mit rötlichem Randsaum, die sich zu eitergefüllten Blasen und verkrustenden Pusteln entwickeln
  • Differenzialdiagnose: Windpocken
  • Therapie: Symptomatisch und supportiv, ggf. zusätzlich Tecovirimat
  • Prävention: Pocken-Impfung mit Pocken-Lebendimpfstoff (Imvanex®)
    • Nicht mehr generell empfohlen , da die Pocken laut WHO seit 1980 als ausgerottet gelten
    • Siehe auch: Pocken-Lebendimpfstoff
    • Vor 1980 zugelassener Pocken-Lebendimpfstoff mit abgeschwächten, aber vermehrungsfähigen Viren führte häufig zu Komplikationen, bspw. Impfnarbe, Ekzema vaccinatum oder postvakzinale Enzephalitis
      • Durchführung
        1. Einritzen der Haut (Skarifikation)
        2. Intradermale Applikation mittels Impfpistole oder Lanzette

Mpox [1][2][3][4][5]

Synonyme: Monkeypox, Affenpocken

Das Robert Koch-Institut bietet ein Flussdiagramm zum Vorgehen bei V.a. Mpox (Abklärung und erste Maßnahmen)!

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Q-Fieber

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Bestimmte bakterielle Zoonosen (A20-A28)

Infektionen, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden (A50-A64)

Rickettsiosen (A75-A79)

Virusinfektionen, die durch Haut- und Schleimhautläsionen gekennzeichnet sind (B00-B09)

Protozoenerkrankungen

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

  1. Robert Koch-Institut: Humane Affenpocken 2015. Stand: 18. Juni 2015. Abgerufen am: 19. Mai 2022.
  2. European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC): Factsheet for health professionals on monkeypox 2019. Stand: 10. Dezember 2019. Abgerufen am: 19. Mai 2022.
  3. Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 20/2022. Stand: 19. Mai 2022. Abgerufen am: 19. Mai 2022.
  4. Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Affenpocken. Stand: 21. Juni 2021. Abgerufen am: 26. Juni 2022.
  5. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2023 .
  6. Kayser et al.: Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie. 11. Auflage Thieme 2005, ISBN: 3-134-44811-4 .
  7. Flasnoecker (Hrsg.): TIM, Thieme's Innere Medizin. 1. Auflage Thieme 1999, ISBN: 978-3-131-12361-9 .
  8. Steckbriefe seltener und importierter Infektionskrankheiten. Stand: 15. September 2011. Abgerufen am: 24. August 2016.
  9. Q-Fieber, RKI-Ratgeber für Ärzte. Stand: 1. Mai 2012. Abgerufen am: 9. Oktober 2017.