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Störungen der Sexualpräferenz

Letzte Aktualisierung: 24.11.2023

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In diesem Kapitel werden die Diagnosen aus der Gruppe F65 beschrieben, die in der ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems der WHO) unter dem Titel „Störungen der Sexualpräferenz“ im Kapitel „Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen“ zusammengefasst sind. Dazu gehören Diagnosen, bei denen sexuelle Stimulation primär durch unübliche (teils sogar illegale) sexuelle Handlungen oder Fantasien erlebt wird.

In der ICD-11 werden stattdessen „Paraphile Störungen“ aufgeführt, die zu Leidensdruck bei Betroffenen und/oder sexuellen Handlungen ohne Einwilligung der anderen Person bzw. zu einem erheblichen Verletzungs-/Todesrisiko führen. Pädophilie, Exhibitionismus und Voyeurismus werden u.a. dieser Gruppe zugeordnet, während die Diagnosen Fetischismus, fetischistischer Transvestitismus und Sadomasochismus gestrichen sind (mehr Informationen zur ICD-11 (deutsche Entwurfsfassung) unter Tipps & Links).

Störungen der Sexualpräferenz F65toggle arrow icon

  • Exhibitionismus: Zwanghaftes Verlangen, die eigenen Geschlechtsteile in der Öffentlichkeit insb. dem anderen Geschlecht zu zeigen, ohne sich zu nähern. Dieses Verhalten dient als Stimulus für die sexuelle Erregung
  • Voyeurismus: Verlangen, andere Menschen bei intimen Tätigkeiten (sexuelle Aktivität, Entkleidung etc.) ohne deren Wissen zu beobachten. Dieses Verhalten dient als Stimulus für die eigene sexuelle Erregung.
  • Pädophilie: Sexuelle Präferenz gegenüber Kindern, die sich zeitlich vor der Pubertät oder in einer frühen pubertären Phase befinden
  • Folgende Diagnosen gehören zum Katalog des ICD-10, sind jedoch im ICD-11 nicht mehr aufgeführt, da diese Präferenzen zumeist nicht zu Leidensdruck oder dysfunktionalem Verhalten führen
    • Sadomasochismus: Schmerzen und Erniedrigung sind Stimulus für die sexuelle Erregung. Sadismus bezeichnet eine Stimulation durch das Zufügen von Schmerzen, während Masochismus durch ein Verlangen nach Schmerzen gekennzeichnet ist.
    • Fetischismus: Leblose Objekte sind Stimulus für sexuelle Erregung. Die Objekte stellen häufig eine Erweiterung des menschlichen Körpers dar (Kleidung, Schuhe usw.).
    • Fetischistischer Transvestitismus: Das Verlangen Kleider zu tragen, die gesellschaftlich dem anderen Geschlecht zugeordnet werden, um sexuelle Erregung zu verspüren

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

F65.-: Störungen der Sexualpräferenz

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. ICD-11 Beta Draft.. Abgerufen am: 2. Februar 2018.
  2. Krueger et al.:Proposals for Paraphilic Disorders in the International Classification of Diseases and Related Health Problems, Eleventh Revision (ICD-11)In: Archives of Sexual Behavior. Band: 46, Nummer: 5, 2017, doi: 10.1007/s10508-017-0944-2 . | Open in Read by QxMD p. 1529-1545.

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