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EPA - Krankengeschichten von Patienten vorstellen

Letzte Aktualisierung: 31.3.2021

Abstracttoggle arrow icon

Diese EPA (Entrustable Professional Activity) beschreibt eine ärztliche Kerntätigkeit in Umfang und Tiefe, wie sie Medizinstudierende unter dem genannten Supervisionsgrad am Ende des Praktischen Jahres durchführen können sollen. Sie gehört zu einem Set von insgesamt 12 ärztlichen Kerntätigkeiten für den Abschluss des Medizinstudiums und den Beginn der ärztlichen Weiterbildung.

Erläuterungen zum Konzept der EPAs und ihrer Bedeutung für die ärztliche Aus- und Weiterbildung finden sich im Kapitel EPA - Einführung zu Entrustable Professional Activities.

Die folgenden Inhalte zu den EPAs wurden in Zusammenarbeit mit M.Sc. Ylva Holzhausen und Prof. Dr. med. Harm Peters, MHPE, Dieter Scheffner Fachzentrum für Medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung (https://dsfz.charite.de) der Charité – Universitätsmedizin Berlin erstellt. Die den EPAs für den ärztlichen Berufsbeginn zugrunde liegenden wissenschaftlichen Publikationen finden sich im Abschnitt „Quellen“.

Der/die PJ-Studierende kann am Ende des PJs eigenständig mündlich die Krankengeschichte von Patienten strukturiert und entsprechend der Zielperson(en) und den Situationsanforderungen berichten.

Bestandteile dieser Tätigkeit

  1. Die Vorstellung häufiger Krankheitsbilder mit typischem Verlauf
  2. Die Vorstellung weniger häufiger Krankheitsbilder oder untypischer Verläufe nach erfolgter inhaltlicher Abstimmung mit dem supervidierenden Arzt/der supervidierenden Ärztin
  3. Eine vollständige oder fokussierte Vorstellung der Patientengeschichte, aktueller Status und anstehende Schritte entsprechend der Situationsanforderung (siehe auch: Patientenvorstellung)
  4. Die Vorstellung in Visiten und Besprechungen

Grad der Supervision und Eigenständigkeit

  • Zu erreichendes Ziel: Eigenständige Ausführung, wobei Wichtiges nachgeprüft wird
  • Engeres Supervisionslevel und geringer Grad an Eigenständigkeit bei
    • Instabilen bzw. vital bedrohten Patienten
    • Neugeborenen, Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Schwangeren
    • Fachspezifischen Krankheits- und Beschwerdebildern
    • Vorstellungen für Operationen oder invasive Intervention
    • Krankengeschichten von Patienten, die nicht von dem/der PJ-Studierenden betreut wurden

Die folgenden Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen werden benötigt, um die beschriebene Tätigkeit durchführen zu können.

Kenntnisse

  • Klinische Präsentation, Pathophysiologie und Befunde typischer und häufiger Krankheits-/ Beschwerdebilder
  • Aufbau und Struktur einer vollständigen oder fokussierten Vorstellung der Patientengeschichte (siehe auch: Patientenvorstellung)
  • Ziel und Ablauf von Visiten und patientenbezogenen Besprechungen

Fertigkeiten

  • Vorstellung einer Krankengeschichte entsprechend der Zielgruppe und Besprechungsrahmen, einschließlich Differenzierung von Haupt- und Nebenbefunden und Verdachtsdiagnosen
  • Ansprechen von offenen Fragen und ggf. Einholen von Vorschlägen und Entscheidungen zur weiteren Betreuung des Patienten

Haltungen

  • Offene Kommunikation
  • Beachtung von Diversität
  • Beachtung von Hygienevorschriften
  • Beachtung der Privatsphäre und Vertraulichkeit von Patienteninformationen
  1. Holzhausen et al.: Development of Entrustable Professional Activities for entry into residency at the Charité Berlin In: GMS Journal for Medical Education; 36(1):Doc5. 2019, doi: 10.3205/ZMA001213 . | Open in Read by QxMD .
  2. Peters et al.: Introducing an assessment tool based on a full set of end-of-training EPAs to capture the workplace performance of final-year medical students In: BMC Medical Education. Band: 19, Nummer: 1, 2019, doi: 10.1186/s12909-019-1600-4 . | Open in Read by QxMD .