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AMBOSS-Pflegewissen: Isolationsmaßnahmen

Letzte Aktualisierung: 15.9.2025

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Isolationsmaßnahmen werden ärztlich angeordnet, um entweder als Quellenisolation andere vor der Ansteckung durch infizierte Patient:innen zu schützen, oder als Schutzisolation das Leben immungeschwächter Personen zu sichern. Dabei kann die Isolation entweder als Einzel- oder als Kohortenisolation erfolgen.

Sowohl die Quellen- als auch die Schutzisolation erfordern strikte Hygienemaßnahmen, den konsequenten Einsatz von Schutzausrüstung und die gezielte Anpassung der Patientenumgebung . Neben der Prophylaxe von Komplikationen ist die psychosoziale Unterstützung durch Aufklärung, Kommunikationsförderung und emotionale Begleitung zentral.

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Grundlagentoggle arrow icon

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Quellenisolationtoggle arrow icon

Grundlagen

  • Ziel: Ausbreitung eines Erregers auf andere Patient:innen, Personal und Besucher:innen verhindern
  • Arten
    • Einzelisolierung: Patient:in in Einzelzimmer
    • Kohortenisolierung: Betroffene mit gleichem Erreger in einem Zimmer
  • Raumvoraussetzungen
    • Sollte über eigenes Badezimmer verfügen
    • Schleuse wünschenswert, ggf. verpflichtend
    • Zimmer von außen als infektiös markieren
    • Zimmer mit Unterdruck [1]
    • Ggf. Luftfilter zur Filterung der Abluft [1]

Durchführung

  • Zutrittsregeln und Besuchermanagement
    • Besucher:innen müssen sich vor Betreten beim Pflegepersonal melden
    • Besucher:innen müssen in notwendige Schutzmaßnahmen eingewiesen werden
    • Für Begleitpersonen von isolierten Kindern gilt i.d.R.
      • Tragen der notwendigen Schutzausrüstung im Zimmer oder
      • Tragen der Schutzausrüstung bei Verlassen des Zimmers
  • Patiententransporte: Auf Minimum beschränken
    • Ggf. Verlassen des Zimmers für Untersuchungen: Ausschließlich unter Schutzmaßnahmen!
  • Spezielle patientenbezogene Hygiene
  • Pflegeorganisation und Materialhandhabung
    • Arbeitsabläufe durchdacht organisieren und strukturieren
    • Pflegeutensilien patientenbezogen nutzen oder auf Einmalmaterialien zurückgreifen
    • Täglich Wischdesinfektion durchführen
    • Isolationszimmer zuletzt versorgen
    • Eine Pflegefachperson pro Schicht zuständig
  • Sanitäre Anlagen: Abwassersysteme sind Reservoire für Erreger [2]
    • Pflegeutensilien nicht am Waschbecken lagern
    • Waschbecken nicht zur Entsorgung von Schmutzwasser nutzen
    • Toilettendeckel vor dem Spülen schließen
  • Schutzmaßnahmen beim Betreten: Zimmer nur mit notwendiger Schutzausrüstung betreten
  • Infektiöser Abfall und Wäsche
    • Müllsack und Wäscheabwurf im Zimmer aufbewahren
    • Wäschewagen nicht mit ins Zimmer nehmen
    • Müll- und Wäschesäcke nicht über Boden ziehen
  • Geschirr
    • Als Letztes einsammeln
    • Ohne Zwischenlagerung in Geschirrwagen legen
  • Beendigung der Isolation: Schlussdesinfektion der Räumlichkeiten nötig
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Schutzisolationtoggle arrow icon

Grundlagen

  • Ziel: Schutz immungeschwächter Patient:innen vor Infektionskrankheiten
  • Risikogruppen [3]
  • Indikation: Erhöhtes Infektionsrisiko durch Abwehrschwäche
  • Raumvoraussetzungen
    • Risikogruppe 1 und 2: Zweibettzimmer mit eigenem Bad
    • Risikogruppe 3: Einzelzimmer, eigenes Bad, Schleuse, ggf. Luftfilter

Je nach Risikogruppe unterscheiden sich pflegerische und organisatorische Hygienemaßnahmen (bspw. persönliche Schutzausrüstung)!

Durchführung

  • Zutrittsregeln und Besuchermanagement
    • Hohe Besucherzahlen vermeiden
    • Besucher:innen mit systemischen Infektionszeichen ist Zutritt nicht gestattet
    • Besucher:innen müssen in Schutzmaßnahmen eingewiesen werden
    • Pflegefachpersonen mit infektiösen Erkrankungen dürfen Zimmer nicht betreten
  • Umgebungsmanagement
    • Zimmerpflanzen und Blumen nicht erlaubt
    • Täglich Oberflächendesinfektion des Zimmers sowie aller Gegenstände durchführen
  • Pflegeorganisation: Arbeitsabläufe durchdacht organisieren und strukturieren
  • Schutzmaßnahmen beim Betreten des Zimmers
    • Gründliche Händedesinfektion vor Betreten durchführen
    • Schutzausrüstung vor Betreten anlegen
      • Risikogruppe 1 und 2: Besucher:innen benötigen i.d.R. keine Schutzausrüstung
      • Risikogruppe 3: Mund-Nasen-Schutz und patientenbezogene Schutzkittel erforderlich
  • Siehe auch: Pflegerische Maßnahmen bei Immundefizienz
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Prophylaxen und psychische Begleitungtoggle arrow icon

Prophylaxen

Beratung und psychische Begleitung

  • Information und Aufklärung
    • Über die Notwendigkeit der Isolierung und weiterer Einschränkungen informieren
    • Aufklärung der Angehörigen: Nur mit Einverständnis der Betroffenen!
  • Anleitung
    • Korrekten Umgang mit Schutzkleidung zeigen
    • In fachgerechte Durchführung der Händehygiene einweisen
  • Soziale Kontakte fördern
    • Bezugspersonen über Wichtigkeit regelmäßiger Besuche aufklären
    • Individuelle Besuchszeiten ermöglichen
    • Alternative Kommunikationswege aktiv anbieten und unterstützen
  • Raumgestaltung: Persönliche Gegenstände platzieren
  • Aktivierung: Beschäftigungsmöglichkeiten aufzeigen und bereitstellen
  • Emotionale Begleitung und Gesprächsangebote
    • Pflegehandlungen in Ruhe durchführen und dabei Gesprächsbereitschaft signalisieren
    • Gespräche aktiv initiieren
    • Insb. in emotional schwierigen Phasen verständnisvoll sein
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