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Balantidiose

Letzte Aktualisierung: 24.10.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Balantidiose ist eine Zoonose aufgrund einer Infektion mit dem Protozoon Balantidium coli. Sie ist insb. in den (Sub‑)Tropen verbreitet, also in warmen und feuchten Klimazonen. Die Übertragung erfolgt meist durch Wasser oder Lebensmittel, die mit Zysten aus dem Stuhl von Wirten kontaminiert sind. I.d.R. kommt es zu einer (häufig asymptomatischen) Infektion des Darms, aber auch extraintestinale Infektionen sind möglich.

Die Symptomatik einer intestinalen Balantidiose kann entsprechend der Verlaufsform variieren und reicht von intermittierenden Durchfällen mit Bauchschmerzen (chronische Form) bis hin zu blutigen Durchfällen und Tenesmen (akute dysenterische Form). Die Diagnose wird überwiegend durch den direkten mikroskopischen Erregernachweis in Stuhlproben bestätigt. Zu den Behandlungsoptionen zählen Tetracycline und Metronidazol; die Datenlage zur Wirksamkeit der pharmakologischen Behandlung ist aber sehr limitiert. Mögliche Komplikationen umfassen bspw. Darmulzerationen und -perforationen sowie Peritonitis.

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Verbreitung: Weltweit; am häufigsten in tropischen und feuchten Klimazonen (insb. Asien, Südamerika, Afrika) [1]
  • Alter: Kinder > Erwachsene [2]

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

  • Erreger: Balantidium coli (Protozoon aus der Familie der Ziliaten)
    • Funktionell unterschiedliche Erscheinungsformen
      • Zyste (fäkal-oral übertragbare Form): Unbeweglich, widerstandsfähig
      • Trophozoit (aktive Form): Beweglich, fakultativ pathogen
  • Primäres Reservoir: Schweine und nicht-menschliche Primaten
  • Endwirt: Mensch
  • Übertragung
    • Primär: Aufnahme von kontaminierten Lebensmitteln oder kontaminiertem Wasser
    • Seltener: Direkter Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Fäkalien (bspw. durch Tierpfleger:innen)
  • Risikofaktoren
    • Enge Nähe zu Schweinen oder deren Fäkalien
    • Immunsuppression

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Symptomatiktoggle arrow icon

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Diagnostiktoggle arrow icon

  • Stuhlmikroskopie: Mikroskopischer Parasitennachweis im Stuhl (diagnostischer Goldstandard) [1]
    • Sedimentationsverfahren: Nicht empfohlen
  • Analyse anderer biologischer Proben (bspw. Urinsediment oder BAL): Bei V.a. extraintestinale Infektion erwägen [1]
  • Biopsie: Ggf. hilfreich bei extraintestinaler Infektion (kann eine Gewebeinvasion nachweisen) [1]

Eine Protozoenkultur wird zur Diagnosestellung nicht routinemäßig empfohlen! [1]

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Therapietoggle arrow icon

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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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