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Molluscum contagiosum

Letzte Aktualisierung: 12.1.2023

Abstracttoggle arrow icon

Bei Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus entstehen vor allem an Augenlidern, Rumpf und Genitalien typische Effloreszenzen: Mehrere kleine Papeln mit zentraler Delle (sog. „Dellwarzen“). Ein spontanes Abheilen innerhalb weniger Monate ist typisch, bei Patientenwunsch kann auch eine Kürettage oder Vereisung durchgeführt werden.

Epidemiologietoggle arrow icon

  • Vorkommen: Weltweit
  • Altersverteilung: Bevorzugt Kinder und Jugendliche
  • Geschlecht: >

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Ätiologietoggle arrow icon

  • Erreger: Molluscum-contagiosum-Virus (DNA-Virus der Pockengruppe)
  • Infektionsweg: Übertragung von Mensch zu Mensch
  • Risikofaktoren: Immunsuppression, Atopie

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

  • Inkubationszeit: 2–7 Wochen
  • Symptomatik
    • Klinisches Bild: Einzelne oder in Gruppen stehende, eher harte Papeln mit zentraler Delle (Porus)
      • Stecknadelkopf- bis erbsengroß
      • Oft Verschleppung durch Autoinokulation (Kratzen)
      • Auf Druck entleeren die Dellwarzen eine talgähnliche Masse, die als Molluscumbrei bezeichnet wird
        • Beinhaltet Molluscumkörperchen: Epidermiszellen voller Viren
    • Lokalisation: Bevorzugt Augenlider, Rumpf, Beugen, Genitalien

Diagnostiktoggle arrow icon

  • Klinisches Erscheinungsbild, keine spezielle Diagnostik

Pathologietoggle arrow icon

Histologie

Therapietoggle arrow icon

  • Spontanheilung nach Monaten möglich
  • Ablative Verfahren
  • Medikamentöse Therapie: Bspw. topisch mit Kaliumhydroxidlösung

Komplikationentoggle arrow icon

  • Eczema molluscatum
    • Bei Immunsuppression (z.B. HIV) generalisierter Befall möglich
    • Teils Auftreten von Riesenmollusken (bis zu 2 cm Durchmesser)

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

  • B08.-: Sonstige Virusinfektionen, die durch Haut- und Schleimhautläsionen gekennzeichnet sind, anderenorts nicht klassifiziert
    • Exklusive: Stomatitis-vesicularis-Viruskrankheit (A93.8)
    • B08.1: Molluscum contagiosum

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Moll, Jung: Duale Reihe Dermatologie. 6. Auflage Thieme 2005, ISBN: 978-3-131-26686-6.
  2. Fritsch: Dermatologie und Venerologie: Lehrbuch und Atlas. Springer, ISBN: 978-3-662-21771-9.