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Sonografische Untersuchung der Nieren

Letzte Aktualisierung: 3.8.2021

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Die Nieren sind paarig angelegte Organe, die dem M. psoas beidseits im Retroperitoneum anliegen. Eine sonografische Untersuchung der Nieren wird z.B. bei Flankenschmerzen mit Verdacht auf Urolithiasis oder bei Hämaturie durchgeführt.

Die beiden Nieren werden seitengetrennt zunächst im Längsschnitt und anschließend im Querschnitt untersucht. Auf der rechten Seite kann die Leber als Schallfenster für die Niere genutzt werden. Auf der linken Seite fehlt ein solches parenchymatöses Organ, daher muss die linke Niere bei Überlagerungen durch Darmgase ggf. von dorsal angelotet werden.

Im Normalbefund ist die Niere im Längsschnitt oval geformt, im Querschnitt eher rund und medial durch den Nierenhilus unterbrochen. Das Nierenparenchym besteht aus der Nierenrinde und dem Nierenmark. Die Rinde hat physiologischerweise die gleiche Echogenität wie die Leber oder ist etwas echoärmer. Die Markpyramiden stellen sich hingegen echoarm dar. Der zentrale Echokomplex bzw. der Nierensinus ist echoreich und zum Nierenparenchym hin unregelmäßig begrenzt.

Für eine ausführliche Erläuterung der Organe siehe: Nieren.

  • Flankenschnitt rechts
  • Flankenschnitt links oder posterolaterale Anlotung

Die Nieren werden im Flankenschnitt rechts und links zunächst in einer koronaren Ebene und im Anschluss in einer transversalen Ebene durchmustert. Auf der rechten Seite dient die Leber als Schallfenster , weshalb die Untersuchung auf dieser Seite relativ einfach ist. Auf der linken Seite wird die Untersuchung jedoch häufig durch überlagerte Darmanteile erschwert. Dann bietet es sich an, die Untersuchung von dorsal durchzuführen.

Koronare Durchmusterung

  1. Schallkopf im Flankenschnitt rechts bzw. links aufsetzen
    • Niere im Koronarschnitt in der längsten Ausdehnung einstellen
    • Messungen durchführen
      • Länge, Breite und Dicke
      • Atemverschieblichkeit
  2. Schallkopf nach ventral und dorsal schwenken

Transversale Durchmusterung

  1. Schallkopf um 90° gegen den Uhrzeigersinn drehen
    • Niere im Querschnitt einstellen
  2. Schallkopf nach kranial und kaudal schwenken
    • Niere im Querschnitt komplett durchmustern

  • Form: Bohnenförmig
  • Aussehen
    • Parenchym
      • Isoechogen zum Parenchym von Leber und Milz
      • Homogen und von mehreren dreiecksförmigen Markpyramiden durchsetzt
    • Zentrale Bereiche der Niere: echoreich
  • Normwerte
    • Länge: 9–13 cm, im Seitenvergleich Längenunterschied <2 cm
    • Breite: 4–5 cm
    • Dicke: 3–6 cm
    • Atemverschieblichkeit: 3–7 cm

Für pathologische Befunde der Nieren, siehe auch: Bildatlas SonografiePathologische Befunde der Nieren-Sonografie.