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Exanthema subitum

Letzte Aktualisierung: 3.11.2023

Abstracttoggle arrow icon

Beim Exanthema subitum („plötzlicher Hautausschlag“) oder Dreitagefieber handelt es sich um eine durch das Humane Herpesvirus 6 (oder seltener durch das Humane Herpesvirus 7) verursachte Primärinfektion, die hauptsächlich Säuglinge und Kleinkinder betrifft. Typisch und namensgebend für die Erkrankung ist das Auftreten von hohem Fieber, das nach wenigen Tagen abrupt endet und mit einem plötzlich auftretenden, makulösen, stammbetonten Exanthem einhergeht, das meist rasch wieder abblasst. Die Therapie ist symptomatisch. In Zusammenhang mit dem Dreitagefieber treten vermehrt Fieberkrämpfe auf.

Epidemiologietoggle arrow icon

  • Betrifft vorrangig ältere Säuglinge und Kleinkinder (meist 6 Monate bis 2 Jahre)
  • Hohe Verbreitungszahl (nahezu alle Kinder bis zum vollendeten 3. Lebensjahr sind seropositiv)

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Ätiologietoggle arrow icon

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

  • Inkubationszeit: 5–15 Tage
  • Verlauf
    • Dreitagefieber: Initial Episode mit hohem Fieber über 3(–5) Tage
    • Anschließend abrupter Abfall der Temperatur mit Ausbildung eines sich rasch ausbreitenden, feinfleckigen, makulösen, stammbetonten Exanthems
      • Oft nur wenige Stunden bis max. 3 Tage zu sehen
      • Gelegentlich papulöses Enanthem im Bereich der Uvula und des weichen Gaumens (sog. "Nagayama-Spots")
  • Mögliche Begleitsymptome

Die Bezeichnungen der Erkrankung sind aussagekräftig und spiegeln die 2 Phasen der Erkrankung wider: Dreitagefieber3 Tage hohes Fieber, Exanthema subitum → "plötzliches Exanthem" (bei Fieberabfall)!

Diagnostiktoggle arrow icon

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Therapietoggle arrow icon

Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Prognosetoggle arrow icon

  • Sehr gute Prognose
  • Fieberkrämpfe zum allergrößten Teil folgenlos
  • Lebenslange Persistenz des Virus im Körper → Reaktivierung möglich (z.B. bei Immunsuppression)

Meldepflichttoggle arrow icon

Gemäß dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) besteht in Deutschland keine Meldepflicht für das Exanthema subitum.

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

  • B08.-: Sonstige Virusinfektionen, die durch Haut- und Schleimhautläsionen gekennzeichnet sind, anderenorts nicht klassifiziert
    • Exklusive: Stomatitis-vesicularis-Viruskrankheit (A93.8)
    • B08.2: Exanthema subitum [Sechste Krankheit]

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Dreitagefieber

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

Quellentoggle arrow icon

  1. Koletzko: Pädiatrie. 13. Auflage Springer 2007, ISBN: 978-3-540-48632-9.
  2. Höger: Kinderdermatologie. 1. Auflage Schattauer 2005, ISBN: 3-794-52221-4.
  3. Lentze et al.: Pädiatrie Grundlagen und Praxis. 2. Auflage Springer 2003, ISBN: 3-540-43628-6.
  4. Scholz et al.: DGPI Handbuch: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen. 4. Auflage futuramed 2003, ISBN: 3-923-59990-0.

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