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Aderhautmelanom

Letzte Aktualisierung: 10.2.2023

Abstracttoggle arrow icon

Das Aderhautmelanom ist der häufigste primäre maligne Tumor des Auges. Es entwickelt sich in der Regel aus Melanozyten der Aderhaut und ist daher häufig pigmentiert. Meist kommt es erst zu Symptomen, wenn der Tumor bis in die optische Achse vorwächst oder es zur begleitenden Netzhautablösung kommt. Ca. die Hälfte der Patienten entwickelt Fernmetastasen über eine hämatogene Streuung, zunächst meist in die Leber. Therapeutisch wird in der Regel eine Bestrahlung und/oder eine chirurgische Entfernung des Tumors durchgeführt.

Neben dem Aderhautmelanom (ca. 80%) können sich Melanome der Uvea auch an Iris (ca. 5–8%) oder Ziliarkörper (ca. 10–15%) manifestieren. Da diese Formen deutlich seltener sind, werden sie im Folgenden nicht ausführlich behandelt.

Epidemiologietoggle arrow icon

  • Inzidenz: 6–10 Fälle/1.000.000 Einwohner pro Jahr
  • Erkrankungsgipfel: 50.–70. Lebensjahr

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Ätiologietoggle arrow icon

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Diagnostiktoggle arrow icon

  • Funduskopie
    • Erhabener Tumor
    • Pigmentierung variabel (häufig bräunlich, auch amelanotische Formen möglich)
    • Begleitende seröse Netzhautablösung (auch tumorfern möglich)
    • Orangefarbenes Pigment
  • Fluoreszenzangiografie
  • Echografie
  • Diaphanoskopie
  • Staginguntersuchung

Pathologietoggle arrow icon

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Therapietoggle arrow icon

Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Prognosetoggle arrow icon

  • 5-Jahres-Überlebensrate ca. 75%
  • Bei Erstdiagnose Nachweis von Fernmetastasen bei nur ca 1% der Patienten, Metastasenrate von ca. 25 % innerhalb von 5 Jahren nach Diagnosestellung
  • Bei Vorliegen von Fernmetastasen mittleres Überleben ca. 6 Monate
  • Ungünstige Prognosefaktoren sind
    • Große Tumorbasis
    • Epitheloider Zelltyp (deutlich schlechtere Prognose als Spindelzelltyp)
    • Infiltration der Papille
    • Extraokuläres Wachstum
  • Regelmäßige Kontrollen für mind. 10 Jahre

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Grehn: Augenheilkunde. 29. Auflage Springer 2005, ISBN: 3-540-25699-7.
  2. Lang et al.: Augenheilkunde. 4. Auflage Thieme 2008, ISBN: 978-3-131-02834-1.