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Windeldermatitis

Letzte Aktualisierung: 8.9.2023

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Die Windeldermatitis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen im Säuglingsalter. Auch bei älteren Kindern, die aus anderen Gründen Windeln tragen müssen, kommt es trotz guter Pflege gelegentlich zu Hautreizungen. Sehr wahrscheinlich führen ein pH-Wert-Anstieg der Haut sowie Lipase und Trypsin des Stuhls zu flächigen Rötungen, Papeln und nässenden Flächen bis hin zu Ulzera in stark ausgeprägten Fällen. Durch ein zu seltenes Wechseln der Windel wird eine Windeldermatitis zwar begünstigt, i.d.R. liegt jedoch eine multifaktorielle Genese vor. Eine Sekundärinfektion mit Candida oder Bakterien ist häufig, da das feuchtwarme Milieu ein optimales Nährmedium bietet. Therapeutisch erfolgen Allgemeinmaßnahmen wie Windelpause und häufiges Windelwechseln sowie eine Lokaltherapie mit Zinksalbe. Bei Candida-Befall kommen topische oder orale Antimykotika (z.B. Nystatin) zum Einsatz. Bei einer perianalen Streptokokkendermatitis ist eine systemische antibiotische Therapie (z.B. mit Cefuroxim) indiziert.

Epidemiologietoggle arrow icon

  • Häufigkeit: Bis zu 35% aller Säuglinge erkranken mind. ein- oder mehrmals
  • Altersgipfel: 8 Monate<1 Jahr

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Ätiologietoggle arrow icon

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Diagnostiktoggle arrow icon

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Therapietoggle arrow icon

  • Kurzfristige Windelpause und häufiges Windelwechseln
  • Beruhigende und juckreizhemmende Umschläge und Sitzbäder mit schwarzem Tee oder synthetischen Gerbstoffen
  • Zinkpaste
  • Bei Candida-Befall: Topische oder orale antimykotische Therapie (z.B. Nystatin, Miconazol)

Für weitere Handlungsempfehlungen siehe: Vorgehen bei Windeldermatitis und Windelsoor

Komplikationentoggle arrow icon

  • Windelsoor (mykotische Sekundärinfektion)
    • Klinisches Bild
      • Häufig einzeln stehende makulo-papulöse Effloreszenzen insb. im Randbereich der Dermatitisherde
      • Scharf begrenzte rundliche Herde
      • In Einzelfällen nur wunde, gerötete Haut, ggf. mit kleinen Ulzera
    • Für Diagnostik und Therapie siehe auch: Vorgehen bei Windelsoor
  • Perianale Streptokokkendermatitis [4]

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Helms, Burrows:Diaper DermatitisIn: Pediatrics In Review. Band: 42, Nummer: 1, 2021, doi: 10.1542/pir.2020-0128 . | Open in Read by QxMD p. 48-50.
  2. Kienast, Höger:WindeldermatitisIn: Kinder- und Jugendarzt. Band: 41, Nummer: 4, 2010, p. 216-221.
  3. Plewig et al.: Braun-Falco's Dermatologie, Venerologie und Allergologie. 7. Auflage Springer-Verlag 2018, ISBN: 978-3-662-49544-5.
  4. Oberai:Nappy Rash - How to ManageIn: Journal of Neonatology. Band: 22, Nummer: 1, 2008, doi: 10.1177/097321790802200113 . | Open in Read by QxMD p. 56-59.
  5. Koletzko: Pädiatrie. 13. Auflage Springer 2007, ISBN: 978-3-540-48632-9.
  6. Höger: Kinderdermatologie. 1. Auflage Schattauer 2005, ISBN: 3-794-52221-4.

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