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Benigne Ovarialtumoren

Letzte Aktualisierung: 10.5.2023

Abstracttoggle arrow icon

Benigne Ovarialtumoren umfassen neben der größten Gruppe der Ovarialzysten auch alle benignen epithelialen und nicht-epithelialen Ovarialtumoren. Die Wahrscheinlichkeit der möglichen Diagnosen verschiebt sich im Laufe des Lebens einer Frau. Treten in der reproduktiven Phase insb. funktionelle Ovarialzysten auf, häufen sich in fortgeschrittenem Alter maligne Ovarialbefunde. Neben der Anamnese und der vaginalen Tastuntersuchung ist die transvaginale Sonografie das diagnostische Mittel der Wahl. Eine Herausforderung besteht in der präoperativen Unterscheidung zwischen malignen und benignen Befunden. Dazu werden bspw. die sonografischen IOTA-Kriterien zur Beurteilung der Dignität von Ovarialtumoren herangezogen. Therapeutisch kann zwischen konservativer Therapie mittels sonografischer Kontrollen und ggf. Analgesie und operativer Therapie mittels Laparoskopie oder Laparotomie mit Entfernung des Befundes unterschieden werden. Bei suspekten Befunden muss darauf geachtet werden, dass diese in sano entfernt werden, um einer Verschleppung evtl. vorhandener Tumorzellen vorzubeugen.

Ovarialzystentoggle arrow icon

Allgemeines

Follikelzysten [1]

Corpus-luteum-Zysten [1]

Theka-Lutein-Zysten (multipel) [1][4]

Diagnostiktoggle arrow icon

Bei V.a. einen benignen Ovarialtumor sollten die folgenden diagnostischen Schritte der Reihe nach abgearbeitet werden. Falls die Dignität nicht sicher eingeschätzt werden kann, muss auch ein maligner Befund in Betracht gezogen werden (siehe hierzu: Diagnostik bei V.a. ein Ovarialkarzinom).

Untersuchungsbefunde der transvaginalen Sonografie bei benignen Ovarialtumoren (Auswahl) [1][2]

Benigner Ovarialtumor Typischer sonografischer Befund (TVUS)
Follikelzyste
  • Glatt begrenzte, echoleere Zyste, ggf. mit Spiegelbildung
  • Durchmesser meist <2,5 cm
  • Duplexsonografie: Keine vermehrte Vaskularisation
Corpus-luteum-Zyste
  • Meist eingeblutete Zyste
    • Heterogener, schleierartiger/wabenförmiger Inhalt
    • Feine Linien innerhalb der Zyste
    • Ggf. frei flottierender Thrombus innerhalb der Zyste
  • Duplexsonografie: Zirkuläre Durchblutung
Theka-Lutein-Zyste
Endometriom
  • Glatt begrenzt
  • Milchglasartiger, homogener Inhalt
Benignes Teratom (Dermoidzyste)
  • Unterschiedlich je nach Zysteninhalt, bspw.
    • Echoreicher Inhalt mit Schallschatten (z.B. bei Zähnen)
    • Echoleerer Inhalt mit echoreichen Wänden (z.B. bei mit Talg gefüllter Zyste)
    • Echoreiche linienförmige Erscheinung (z.B. bei Haaren)

Weitere Befunde: EUG, Ovarialkarzinom

Therapietoggle arrow icon

Zu beachten

Konservatives Vorgehen [1]

Operatives Vorgehen [1]

Mögliches Vorgehen bei bestimmten benignen Ovarialtumoren [1][2]

Mögliches therapeutisches Vorgehen bei benignen Ovarialtumoren (Auswahl) [1][2]

Benigner Ovarialtumor Mögliches therapeutisches Vorgehen
Follikelzyste
Corpus-luteum-Zyste
Theka-Lutein-Zyste
  • Symptomatisch: Analgetische Therapie und Behandlung der Grunderkrankung
  • Akutes Abdomen: Diagnostische bzw. therapeutische Laparoskopie
Endometriom
  • Je nach Symptomatik
Benignes Teratom (Dermoidzyste)
Malignitätssuspekter Befund

Komplikationentoggle arrow icon

Ovarialzystenruptur [1]

Ovarialtorsion (Stieldrehung des Ovars) [1]

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

  • D27: Gutartige Neubildung des Ovars

Quellentoggle arrow icon

  1. Rohloff et al.:OvarialzystenIn: Gynäkologische Endokrinologie. Band: 16, Nummer: 1, 2018, doi: 10.1007/s10304-017-0175-6 . | Open in Read by QxMD p. 29-49.
  2. Janni et al.: Facharztwissen Gynäkologie. Elsevier GmbH 2022, ISBN: 978-3-437-23917-5.
  3. Garten et al.:Neonatale OvarialzystenIn: Monatsschrift Kinderheilkunde. Band: 156, Nummer: 7, 2007, doi: 10.1007/s00112-007-1638-y . | Open in Read by QxMD p. 677-682.
  4. S2k-Leitlinie - Gestationsbedingte und nicht-gestationsbedingte Trophoblasterkrankungen 2022.Stand: 1. Januar 2022. Abgerufen am: 26. August 2022.

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