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Strahlentherapie

Letzte Aktualisierung: 29.4.2021

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Neben der operativen Behandlung und dem Einsatz von Chemotherapeutika stellt die Strahlentherapie den dritten großen Therapieansatz in der Behandlung von bösartigen Tumorerkrankungen dar. Zum Einsatz kommt sie dabei sowohl in Ergänzung zur kurativen Behandlung (seltener auch als alleiniger Behandlungsansatz) oder aber bei palliativer Situation: Insbesondere die Bestrahlung von Knochenmetastasen ist effektiv bezüglich einer Schmerzlinderung und Stabilisierung des Knochens zur Verhinderung von Frakturen.

Außerhalb der Onkologie besitzt die Strahlentherapie auch Einsatzgebiete. So kann bspw. zur Behandlung einer endokrinen Orbitopathie eine Bestrahlung des Retrobulbärraumes erfolgen.

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Malignome

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Ablauf/Durchführungtoggle arrow icon

Grundlagen der Strahlentherapie

  • Grundprinzip: Einsatz von ionisierender Strahlung → Hemmung der Zellteilung, Zellzerstörung
  • Begriffe
    • Konventionelle Strahlentherapie: Konventionelle Fraktionierung
    • Fraktionierung: Die Gesamtdosis wird auf tägliche kleine Einzeldosen aufgeteilt (meistens 1,5-2,5Gy)
      • Hypofraktionierung
        • Erklärung: Höhere Dosis pro Fraktion → Kürzere Gesamtbestrahlungszeit
        • Indikation: Z.B. Wunsch des Patienten → Palliativsituation, in der die Liegezeit im Krankenhaus vermindert werden soll
      • Hyperfraktionierung
        • Erklärung: Weitere Aufteilung einer Tages-/Wochenfraktion in mehrere Unterfraktionen geringerer Dosis bei gleicher Gesamtbestrahlungszeit → Höhere Gesamtstrahlendosis möglich
        • Indikation: Tumoren mit hoher Teilungsrate
      • Akzelerierung
        • Erklärung: Erhöhung der Fraktionsfrequenz bei gleichbleibender Dosis → Kürzere Gesamtbestrahlungszeit und stärkerer Effekt bei mehr Nebenwirkungen
        • Indikation: Tumoren mit schneller Entwicklung einer Strahlenresistenz
      • Boost-Therapie (Dosisaufsättigung)
        • Erklärung: Nach der initialen Strahlentherapie wird die Strahlendosis in dem Bereich erhöht, aus dem der Tumor entfernt wurde
        • Ziel: Verringerung der Lokalrezidivrate
        • Durchführung: Applikation der Dosis über externe Strahlenquelle (Photonen- oder Elektronentherapie) oder als Brachytherapie
        • Indikation
  • Teletherapie (Perkutane Strahlentherapie): Strahlentherapie von außen
    • Durchführung: Bestrahlung des Zielgewebes aus mehreren Winkeln zur Schonung des umliegenden Gewebes
    • Varianten
      • "Konventionelle" hochenergetische Teletherapie: Bestrahlung innerer Organe und ZNS
      • Weichstrahltherapie (Nahstrahltherapie): Bestrahlung von dermatologischen Krankheitsbildern (z.B. Basalzellkarzinom, Keloide, Psoriasis)
  • Brachytherapie: Strahlentherapie von innen
    • Bspw. Einbringen von radioaktiven Seeds (reiskorngroße Strahlenquellen) in ein Zielorgan
      • Low-Dose-Bestrahlung möglich

Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Quellentoggle arrow icon

  1. Wannemacher et al. (Hrsg.): Strahlentherapie. 2. Auflage Springer 2013, ISBN: 3-540-88304-5.
  2. Hien: Praktische Pneumologie. 2. Auflage Springer 2011, ISBN: 978-3-642-10209-7.
  3. Piper: Innere Medizin. 2. Auflage Springer 2012, ISBN: 978-3-642-33107-7.

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