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Amiodaron

Letzte Aktualisierung: 1.2.2023

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Amiodaron wird als Klasse-III-Antiarrhythmikum im Rahmen von akuten ventrikulären Tachykardien sowie bei Kammerflimmern (kardiopulmonale Reanimation) nach frustraner Defibrillation eingesetzt. In der Dauertherapie ist es bei therapieresistenten ventrikulären und supraventrikulären Herzrhythmusstörungen indiziert und sowohl in der Dauer-, als auch in der Akuttherapie Mittel der ersten Wahl bei eingeschränkter kardialer Ejektionsfraktion. Die Wirkung von Amiodaron ist vorwiegend auf die Blockade spannungsabhängiger Kaliumkanäle zurückzuführen. Bei der Therapieplanung ist die hohe Lipophilität von Amiodaron zu beachten, die zu einem langsamen Eintritt des Wirkmaximums und einer langen Wirkdauer führt. Aufgrund des hohen Iodanteils von Amiodaron sind allergische Reaktionen wie auch Beeinflussungen des Schilddrüsenstoffwechsels möglich, bei bekannten Schilddrüsenerkrankungen ist eine Gabe somit kontraindiziert. Eine seltene, aber gefürchtete Nebenwirkung ist die Lungenfibrose.

  • Hauptwirkung: Blockade von spannungsabhängigen K+-Kanälen
  • Pleiotroper Ionenkanalblocker : Zusätzlich Inhibierung von β-Rezeptoren sowie Na+- und Ca2+-Kanälen
  • Wirkt als einziges Antiarrhythmikum (fast) nicht negativ inotrop → Einsatz auch bei eingeschränkter kardialer Ejektionsfraktion möglich

"Am-iod!-aron" ist mit ca. 37% stark iodhaltig!

Es werden die wichtigsten Nebenwirkungen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Amiodaron kann sowohl in der Akut- als auch in der Dauertherapie bei fortgeschrittener Einschränkung der linksventrikulären Pumpfunktion eingesetzt werden!

Es werden die wichtigsten Kontraindikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Amiodaron ist sehr lipophil
    • Mit dem Blut zirkulierendes Amiodaron verteilt sich zunächst in Myokard und Muskulatur (innerhalb von Stunden bis Tagen)
    • Nach wenigen Wochen bis Monaten kommt es zur Einlagerung in das Fettgewebe → Von dort sehr langsame Freisetzung
      • Lange Wirkdauer
      • Nachweis geringer Konzentrationen noch Monate bis Jahre nach Therapieende möglich
  • Geringer Anteil wird hepatisch metabolisiert und biliär ausgeschieden
Orale Therapie i.v.-Bolusgabe
Wirkungseintritt nach 4-14 Tagen wenige Minuten
Maximale Wirkung nach ca. 4 Wochen nach 15 Minuten

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Amiodaron

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  1. Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie 2012 .