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Entzündungen der Augenlider

Letzte Aktualisierung: 5.7.2022

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Die Augenlider enthalten unterschiedliche Drüsen (Meibom-, Zeis- und Moll-Drüsen), deren Sekret Bestandteil des Tränenfilms ist und die Lidränder einfettet. Hier kommt es relativ häufig zu pathologischen Veränderungen im Sinne von bakteriellen Infektionen, Sekretstau oder Dysregulationen. Diese stellen in der Regel keine bedrohlichen Krankheitsbilder dar, können jedoch vom Patienten als sehr unangenehm empfunden werden. Die Therapie richtet sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild und kann konservative (bei Blepharitis) bis auch chirurgische Maßnahmen (beim Chalazion) umfassen.

  • Definition: Die Blepharitis squamosa ist eine häufig auftretende, schuppige Lidrandentzündung mit oft chronisch-rezidivierendem Verlauf
  • Ätiologie
  • Symptome/Klinik
    • Juckende, gerötete, verdickte Lidränder
    • Krustige, schuppige Auflagerungen, fettige Beläge an Lidrand und Wimpern
    • Fremdkörpergefühl
    • Wimpernausfall (Madarosis) und Wachsen von wimpernähnlichen Haaren aus den Meibom-Drüsen (Distichiasis)
    • Begleitkonjunktivitis

  • Definition: Granulomatöse Entzündung der Meibom-Drüsen ohne Nekrosen, der zumeist eine Verstopfung der Ausführungsgänge zugrunde liegt
  • Symptome/Klinik
    • Langsam entstehende, schmerzlose Schwellung (Knoten) im Augenlid
    • Kein Wimpernausfall

Die Klinik des Chalazions ist nicht typisch für eine entzündliche Reaktion (keine oder nur geringfügige Rötung, keine Schmerzen)!

Durch die knotige Erscheinung muss differenzialdiagnostisch auch an Tumoren (Talgdrüsenkarzinom) gedacht werden!

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

  1. Grehn: Augenheilkunde. 29. Auflage Springer 2005, ISBN: 3-540-25699-7 .
  2. Lang et al.: Augenheilkunde. 4. Auflage Thieme 2008, ISBN: 978-3-131-02834-1 .