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Gelbfieber

Letzte Aktualisierung: 16.4.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Das Gelbfieber wird durch das Gelbfiebervirus ausgelöst und gehört ebenso wie das Denguefieber zur Gruppe der viralen hämorrhagischen Fieber. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über den Vektor Aedes aegypti (sog. Gelbfiebermücke). Der Gelbfiebergürtel erstreckt sich vor allem über die Tropen Afrikas sowie Teile Südamerikas. Klinisch werden nach einer Inkubationszeit von 3–6 Tagen drei Phasen unterschieden: In der ersten Phase sind plötzlich auftretendes Fieber mit Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Übelkeit typisch. Die zweite Phase geht mit einem Rückgang der Symptome einher und wird als Remissionsphase bezeichnet. In wenigen Fällen kommt es zu einer dritten Phase mit hämorrhagischem Fieber und disseminierten Blutungen sowie akutem Organversagen. Es ist zwar keine kausale Therapie verfügbar, dafür aber eine Impfung mit einem Lebendimpfstoff. Die Impfung darf nur in speziellen Gelbfieber-Impfstellen verabreicht werden und ist aufgrund ihres hohen Hühnereiweißgehalts bei Menschen mit Hühnereiweißallergie kontraindiziert.

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Vorkommen [1][2][3]
    • Tropische und subtropische Gebiete in einigen Ländern Afrikas, Mittel- und Südamerikas
    • Asien, Europa, Nordamerika und Australien gelten als gelbfieberfrei
  • Inzidenz: Geschätzt ca. 200.000 Erkrankungen pro Jahr weltweit
  • Mortalität: Geschätzt ca. 30.000–60.000 Todesfälle pro Jahr weltweit

Der sog. „Gelbfiebergürtel“ umfasst tropische Gebiete in Ländern Afrikas sowie Mittel- und Südamerikas!

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

  • Erreger: Gelbfiebervirus, RNA-Virus aus der Gattung der Flaviviren
  • Infektionsweg
    • Vektor-Übertragung durch Mücken der Gattung Aedes aegypti und Aedes albopictus
    • Sylvatischer oder Dschungel-Zyklus: Übertragung des Virus von infizierten Primaten durch Mücken auf Menschen
    • Urbaner oder domestischer Zyklus: Übertragung des Virus von infizierten Menschen durch Mücken auf andere Menschen
    • Direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragung nur theoretisch über Bluttransfusionen möglich

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Symptomatiktoggle arrow icon

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Diagnostiktoggle arrow icon

  • Blutuntersuchung
  • Urinuntersuchung: Albuminurie (nach ca. 4 Krankheitstagen)
  • Leberbiopsie: Wegen der Blutungsgefahr kontraindiziert
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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

  • Keine kausale Therapie verfügbar
  • Symptomatische Behandlung; ggf. intensivmedizinische Versorgung
  • Therapieansätze mit Interferon-α werden untersucht
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Prognosetoggle arrow icon

  • Letalität
    • Insgesamt: 10–20% [1]
    • In der toxischen Phase und bei Vakzine-assoziiertem viszeralem Gelbfieber: 70% (trotz Maximaltherapie)
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Präventiontoggle arrow icon

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Gelbfieber-Impfungtoggle arrow icon

STIKO-Empfehlungen [4]

Berufsbedingte Impfung

  • Bei beruflichem Expositionsrisiko

Reiseimpfung (nach STIKO und DTG) [4][5]

  • Bei Reisen in Gelbfieber-Endemiegebiete (tropisches Afrika und Südamerika) oder in Gebiete mit vorgeschriebenem Gelbfieber-Impfnachweis [6]

Aufgrund des Nebenwirkungsprofils sollte eine Gelbfieber-Impfung nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt werden! Bei entsprechender Indikation ist das Infektionsrisiko jedoch höher als das Impfrisiko!

Besonderheiten

  • Durchführung: Nur in staatlich zugelassenen Gelbfieber-Impfstellen möglich
  • Impfzertifikat: Lebenslange Gültigkeit nach einmaliger Impfung [6]
  • Befreiung von der Gelbfieber-Impfung (Exemption Certificate)
    • Mögliche Indikationen
      • Kontraindikation gegen eine Gelbfieber-Impfung
      • Reisende ≥60 Jahre mit ausschließlich formaler Indikation
    • Durchführung
      • Gelbfieber-Impfstelle (inkl. Stempel und Unterschrift)
      • Zeitlich befristet
    • Zu beachten: Einreiseländer sind nicht zur Anerkennung verpflichtet

Impfschutz

Impfstoffe

Besonderheiten

  • Strenge Nutzen-Risiko-Abwägung: Bei allen Personen (insb. bei Schwangeren und Personen ≥60 Jahre)
  • Absolute Kontraindikationen u.a.
  • Schwere Nebenwirkungssyndrome (selten und nahezu ausschließlich nach Erstimpfung)
    • Gelbfieber-Vakzine-assoziierte viszerale Erkrankung
      • Häufigkeit: Ca. 0,1–0,5 Fälle pro 100.000 Impfungen
      • Risikogruppe: Insb. ältere Personen
      • Beginn: Ca. 7–10 Tage nach der Impfung
      • Klinisches Bild: Gelbfieber-ähnlich
      • Letalität: Ca. 50–60%
    • Gelbfieber-Vakzine-assoziierte neurologische Erkrankung

Bei einer schweren Hühnereiweißallergie ist eine Gelbfieber-Impfung kontraindiziert!

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Meldepflichttoggle arrow icon

  • Arztmeldepflicht
    • Nach IfSGMeldeVO (nur in Sachsen) : Namentliche Arztmeldepflicht nur bei Krankheits- oder Todesfällen
  • Labormeldepflicht nach § 7 IfSG
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Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Gelbfieber

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

  • A95.-: Gelbfieber
    • A95.0: Buschgelbfieber
      • Dschungelgelbfieber
      • Silvatisches Gelbfieber
    • A95.1: Urbanes Gelbfieber
    • A95.9: Gelbfieber, nicht näher bezeichnet

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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