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Nabelschnurkomplikationen

Letzte Aktualisierung: 17.10.2022

Abstracttoggle arrow icon

Die Nabelschnur ist die Verbindung zwischen Embryo und Plazenta, über die der Gas- und Nährstoffaustausch zwischen Mutter und Kind stattfindet. Bei Nabelschnurkomplikationen wie dem Vorliegen der Nabelschnur, dem Nabelschnurvorfall, der Nabelschnurumschlingung sowie bei echten Verknotungen der Nabelschnur kann diese Verbindung gestört sein und es besteht eine potenzielle Bedrohung für das Kind.

Beim Vorliegen der Nabelschnur gelangen Teile der Nabelschnur zwischen Kind und maternale Beckenwand, wobei die Fruchtblase weiterhin intakt ist. Beim Nabelschnurvorfall finden sich ebenfalls Teile der Nabelschnur zwischen Kind und maternaler Beckenwand, allerdings ist die Fruchtblase bereits geplatzt. Ein Nabelschnurvorfall stellt eine lebensbedrohliche Komplikation für den Feten dar, bei der eine sofortige Notsectio durchgeführt werden muss. Verknotungen der Nabelschnur entstehen meist durch vermehrte Aktivität des Kindes. Dabei muss zwischen einfachen Umschlingungen und echten Knoten unterschieden werden. Während Umschlingungen häufig keine klinische Relevanz haben, sind echte Nabelschnurknoten eine gefährliche Komplikation und können zum intrauterinen Fruchttod führen. Eine weitere Nabelschnurkomplikation ist die Insertio velamentosa.

Grundlagentoggle arrow icon

Die Nabelschnur verbindet das Kind mit der fetalen Seite der Plazenta und stellt den Gas- und Nährstoffaustausch zwischen Mutter und Kind sicher. Durch ihre spiralige Drehung und die Wharton-Sulze ist die Nabelschnur vor dem Abknicken geschützt.

Für weiterführende Informationen zum Aufbau der Nabelschnur siehe: Plazenta, Nabelschnur und AmnionNabelschnur

Vorliegen der Nabelschnurtoggle arrow icon

Man unterscheidet das Vorliegen der Nabelschnur (bei stehender Fruchtblase) von dem Vorfall der Nabelschnur (bei gesprungener Fruchtblase)!

Bei Vorliegen der Nabelschnur darf die Geburt nicht eingeleitet werden!

Nabelschnurvorfalltoggle arrow icon

Beim Nabelschnurvorfall handelt es sich um einen akuten, für das Kind lebensbedrohlichen Notfall!

Man unterscheidet das Vorliegen der Nabelschnur (bei stehender Fruchtblase) von dem Vorfall der Nabelschnur (bei gesprungener Fruchtblase)!

Verknotung der Nabelschnurtoggle arrow icon

Nabelschnurumschlingungtoggle arrow icon

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2019toggle arrow icon

O69.-: Komplikationen bei Wehen und Entbindung durch Nabelschnurkomplikationen

Quellentoggle arrow icon

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