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Östrogenwirkung und assoziierte Erkrankungen

Letzte Aktualisierung: 7.11.2023

Abstracttoggle arrow icon

Östrogen ist eines der wichtigsten weiblichen Sexualhormone. Das Steroidhormon wird hauptsächlich in den Ovarien (weniger auch z.B. in Nebennierenrinde und Fettgewebe) durch Umwandlung von Androgenen gebildet und zyklusabhängig ausgeschüttet. Östrogen ist zur Ausprägung und Aufrechterhaltung der primären und sekundären Geschlechtsorgane essenziell, wirkt aber auch an multiplen anderen Organsystemen im Körper (z.B. Knochenstoffwechsel, Blutgerinnung, Leber). Im Rahmen des Klimakteriums kommt es zu einer Abnahme des Östrogenspiegels mit entsprechenden körperlichen Veränderungen. Auch Männer produzieren Östrogene, physiologischerweise überwiegt jedoch die Androgenwirkung. Kommt es aber zu einem hormonellen Ungleichgewicht, kann sich beispielsweise eine Gynäkomastie - eine Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann - ausbilden.

Allgemeinestoggle arrow icon

Östrogen fördert die sexuelle Entwicklung der Frau und stimuliert die Reifung/Ausprägung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale.

Synthese

Adipositas führt zu einer vermehrten Östrogensynthese in den Fettzellen und ist dadurch ein wichtiger Risikofaktor für Mamma- und Endometriumkarzinome!

Wirkungtoggle arrow icon

Genital

Extragenital

  • Knochen: Knochenaufbau über Hemmung der Osteoklasten und Aktivierung der Osteoblasten, Schluss der Epiphysenfugen [1]
  • Gefäßsystem: Protektiver Effekt (positiver Effekt auf Fettstoffwechsel, antihypertensiv)
  • Blutgerinnung: Erhöhte Thrombose- und Gerinnungsneigung
  • Weibliche Fettverteilung
  • Niere: Wasser- und Natriumretention erhöht → Wassereinlagerung
  • Proteinsynthese: Verstärkt (anabole Wirkung)
  • Leber: Verminderung der Bilirubinausscheidung

Nebenwirkungentoggle arrow icon

Erhöhte Thromboseneigung!

Östrogenmangeltoggle arrow icon

Gynäkomastietoggle arrow icon

Echte Gynäkomastie

Falsche Gynäkomastie [9]

  • Definition: Lipomastie (Fetteinlagerung) in die Brust bei Adipositas
  • Ätiologie: Adipositas
  • Therapie: Gewichtsabnahme

Physiologische Gynäkomastie

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Gensior:Die Gynäkomastie – ein Tabuthema?In: Journal für Ästhetische Chirurgie. Band: 6, Nummer: 1, 2013, doi: 10.1007/s12631-012-0201-4 . | Open in Read by QxMD p. 48-52.
  2. Stumpf et al.:GynäkomastieIn: Gynäkologische Endokrinologie. Band: 2, Nummer: 3, 2004, doi: 10.1007/s10304-004-0069-2 . | Open in Read by QxMD.
  3. S3-Leitlinie Peri- und Postmenopause - Diagnostik und Interventionen.Stand: 4. November 2020. Abgerufen am: 13. Januar 2021.
  4. S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren.. Abgerufen am: 13. September 2021.
  5. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom.Stand: 1. Januar 2019. Abgerufen am: 3. Juli 2019.
  6. S3-Leitlinie Hormonelle Empfängnisverhütung.Stand: 22. Januar 2020. Abgerufen am: 27. März 2020.
  7. RME::Auch aktuelle hormonelle Kontrazeption erhöht das BrustkrebsrisikoIn: Deutsches Ärzteblatt. 2017, .
  8. Empfängnisverhütung - Familienplanung in Deutschland.Stand: 30. August 2006. Abgerufen am: 18. April 2019.
  9. Feigl:Hormone und KnochenstoffwechselIn: Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel. Band: 14, Nummer: 2, 2021, doi: 10.1007/s41969-021-00134-z . | Open in Read by QxMD p. 48-54.
  10. Nieschlag et al.: Andrologie. 3. Auflage Springer 2009, ISBN: 978-3-540-92962-8.

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