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Akute Bronchitis

Letzte Aktualisierung: 15.3.2023

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Die akute Bronchitis ist eine (überwiegend virale) Infektion der unteren Atemwege und betrifft insb. mittlere und größere Bronchien. Sie geht (fast) immer mit Erkältungssymptomen wie leichtem Fieber, Halsschmerzen, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen einher. Auskultatorisch sind seitengleich grob- bis mittelblasige Rasselgeräusche zu vernehmen, bei Bronchialobstruktion außerdem exspiratorisches Pfeifen. Die Diagnosestellung erfolgt meist klinisch. Röntgen-Thorax und Laboruntersuchung sollten nur bei V.a. eine Pneumonie erfolgen. Die Erkrankung verläuft i.d.R. selbstlimitierend. Essenziell ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, symptomatisch können Antipyretika und abschwellende Nasensprays sinnvoll sein. Bei bakterieller Sekundärinfektion kommen Antibiotika zum Einsatz.

Für eine fokussierte Betrachtung pädiatrischer Aspekte siehe: Akute obstruktive Bronchitis bei Kindern und Jugendlichen und Akute Bronchiolitis im Säuglingsalter

  • Inzidenz: 5% aller Erwachsener pro Jahr [2]
  • Saisonalität: Vorkommen insb. in den Herbst- und Wintermonaten (in Deutschland)

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

  • Initial trockener, im Verlauf produktiver Husten [4][6]
  • Ggf. hustenassoziierte retrosternale/thorakale Schmerzen
  • Meist spärlicher, zäher Auswurf [6]
  • Erkältungssymptome wie Fieber, Halsschmerzen, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen
  • Ggf. Zeichen der Bronchialobstruktion mit exspiratorischem Giemen und Brummen sowie Atemanstrengung

Der Übergang von Erkältung zu Bronchitis ist fließend. Eine akute Bronchitis ohne Erkältungssymptome ist selten, daher sollten hier mögliche Differenzialdiagnosen ausgeschlossen werden!

Die Diagnosestellung erfolgt hauptsächlich auf Basis von Anamnese und klinischer Untersuchung.

Die Indikation zum Ausschluss einer SARS-CoV-2-Infektion per Nasen-Rachen-Abstrich sollte auch bei atypischer Symptomatik großzügig gestellt werden!

Bei klinischer Diagnose einer unkomplizierten akuten Bronchitis kann auf weitere Laboruntersuchungen, Erregerdiagnostik und Bildgebung verzichtet werden! [6]

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Eine Antibiotikatherapie vermindert bei der unkomplizierten akuten Bronchitis Symptomatik und Krankheitsdauer nur minimal und kann Resistenzbildungen fördern!

Eine akute unkomplizierte Bronchitis bei Patienten ohne chronische Lungenerkrankung soll nicht mit einem Antibiotikum behandelt werden.

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

  • I.d.R. selbstlimitierender Verlauf [4][6]
    • Besserung des Allgemeinzustands nach 2–5 Tagen
    • Hustenpersistenz über mehrere Wochen möglich
  • Bei älteren, geschwächten und/oder pulmonal vorerkrankten Personen: Häufiger Komplikationen

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Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

  1. Schorlemer, Eber: Akute virale Bronchiolitis und obstruktive Bronchitis bei Kindern In: Monatsschrift Kinderheilkunde. Band: 168, Nummer: 12, 2020, doi: 10.1007/s00112-020-00993-x . | Open in Read by QxMD p. 1147-1157.
  2. Tannhof: Akute Bronchitis In: DoctorConsult - The Journal. Wissen für Klinik und Praxis.. 2011, doi: 10.1016/j.dcjwkp.2011.10.004 . | Open in Read by QxMD .
  3. S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten. Stand: 1. Januar 2019. Abgerufen am: 31. August 2020.
  4. Acute Bronchitis. Stand: 1. Oktober 2016. Abgerufen am: 24. Februar 2021.
  5. Mammas et al.: Update on current views and advances on RSV infection (Review) In: International Journal of Molecular Medicine. Band: 46, Nummer: 2, 2020, doi: 10.3892/ijmm.2020.4641 . | Open in Read by QxMD p. 509-520.
  6. S3-Leitlinie Husten. Stand: 28. Februar 2014. Abgerufen am: 25. Oktober 2017.
  7. Atemwegserkrankung bei Kindern - Bildgebende Diagnostik. Stand: 25. April 2020. Abgerufen am: 4. Januar 2021.
  8. Herold et al.: Innere Medizin 2020. Herold 2020, ISBN: 978-3-981-46609-6 .
  9. Wigger, Stange: Medikamente in der Pädiatrie: Inklusive Neonatologie/ Intensivmedizin. 4. Auflage Urban & Fischer 2013, ISBN: 3-437-21454-3 .