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Epididymitis und Orchitis

Letzte Aktualisierung: 17.5.2023

Abstracttoggle arrow icon

Die Epididymitis (Nebenhodenentzündung) stellt ein häufiges Krankheitsbild dar, das häufig bei älteren Männern im Rahmen Restharn-bedingter Harnwegsinfekte auftritt. Bei jüngeren Männern sind eher sexuell übertragbare Erkrankungen als Auslöser typisch. Vor der Pubertät kann häufig kein Erreger nachgewiesen werden, weshalb man primär von einer postinfektiösen Genese ausgeht. Betroffene Patienten klagen meist über Schmerzen und eine zunehmende Schwellung des Skrotums. Diagnostisch führend ist die Klinik, wobei Differenzialdiagnosen, insb. eine Hodentorsion, schnellstmöglich sonografisch auszuschließen sind. Therapeutisch steht die Sicherung adäquater Harnabflusswege, zum Beispiel durch einen suprapubischen Katheter, in Kombination mit einer prompten antibiotischen und antiphlogistischen Medikation im Vordergrund. Bei unklaren Befunden oder persistierender Entzündung können ein operatives Vorgehen und/oder eine stationäre Behandlung indiziert sein.

Die Orchitis (Hodenentzündung) ist meist infektiös und am häufigsten durch das Mumpsvirus bedingt. Die Therapie entspricht der bei Epididymitis. Oft ist eine genaue Abgrenzung zwischen Hoden- und Nebenhodenentzündung klinisch unmöglich, weshalb die Orchitis hier nicht gesondert abgehandelt wird.

Definitiontoggle arrow icon

Epidemiologietoggle arrow icon

  • Inzidenz: Ca. 25–65 auf 10.000 erwachsene Männer/Jahr [1]

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Ätiologietoggle arrow icon

Infektiöse Ursachen

Nicht-infektiöse Ursachen

Risikofaktoren für eine Epididymitis

  • Im Kindesalter: Anatomische Besonderheiten von Samenstrang oder Ureteren
  • Im Erwachsenenalter: Restharn, Prostatahypertrophie

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Diagnostiktoggle arrow icon

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Therapietoggle arrow icon

Bei einer Infektion durch sexuell übertragbare Erreger ist an die Behandlung des Partners zu denken!

Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Prognosetoggle arrow icon

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quellentoggle arrow icon

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