Abstract
Thiaziddiuretika kommen insbesondere zur Behandlung der arteriellen Hypertonie sowie einer chronischen Herzinsuffizienz zum Einsatz. Die blutdrucksenkende Wirkung wird auf die Reduzierung des Kochsalzgehaltes (Natriumchlorid) im Körper zurückgeführt. Dies gelingt durch die Hemmung des Na+-Cl--Kotransporters im distalen Tubulus der Niere. Die vermehrte Ausscheidung von Natriumchlorid führt sekundär zu einer stärkeren Kalium- und Wasserausscheidung. Letzteres ist der gewünschte Effekt zur langfristigen Behandlung von kardialen Ödemen. Da die erhöhte Kaliumausscheidung die Entwicklung einer gefährlichen Hypokaliämie begünstigen kann, muss ein Monitoring der Elektrolyte erfolgen.
Wirkstoffe und Dosierungshinweise
Hydrochlorothiazid
Wirkstoff | Hydrochlorothiazid (z.B. HCT®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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Dosisanpassungen |
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Gravidität/Stillzeit |
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Anwendung bei Kindern |
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Xipamid
Wirkstoff | Xipamid (z.B. Aquaphor®, Xipa®) | |||||
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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Dosisanpassungen |
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Gravidität/Stillzeit |
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Anwendung bei Kindern |
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Keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Angaben erfolgen nach sorgfältigster redaktioneller Recherche. Insbesondere aktuelle Warnhinweise und veränderte Empfehlungen müssen beachtet werden. Soweit nicht anders genannt, beziehen sich die genannten Empfehlungen auf Erwachsene.
Übersicht
- Leitsubstanz: Hydrochlorothiazid (HCT)
- Weitere Vertreter: Xipamid, Chlortalidon
Wirkung
- Hemmung des Na+-Cl−-Kotransporters im distalen Tubulus → Ausscheidung von Natriumchlorid↑ (Salurese)
- Erhöhte Natriumkonzentration im Harn führt zu einem vermehrten Austausch mit Kalium → Ausscheidung von Kalium↑ (Kaliurese)
- → Siehe: Wirkprofil der Diuretika
-
Thiazide verlieren in der Monotherapie bereits bei einer GFR <50 mL/min ihre Wirkung
- Sonderfall: Xipamid → Wirksam auch bei Niereninsuffizienz
Nebenwirkung
- Wirkung auf Serumelektrolyte
- Kalium, Magnesium↓
- Hyponatriämie
- Calcium↑ → Günstig bei Osteoporose
- Hyperglykämieneigung → Ungünstig bei Diabetes mellitus
- Anstieg LDL-Cholesterin → Ungünstig bei Patienten mit metabolischem Syndrom, Hypercholesterinämie
- Hyperurikämie
- Schwartz-Bartter-Syndrom
Es werden die wichtigsten Nebenwirkungen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Indikation
- Arterielle Hypertonie → Gehört zu den Mitteln der 1. Wahl sowohl in der Mono- als auch in der Kombinationstherapie
- Behandlung von chronischen Ödemen
- Kardial → Chronische Herzinsuffizienz
- Renal → Nephrotisches Syndrom
- (Zur Behandlung von Aszites nicht empfohlen)
- Sequentielle Nephronblockade
- Urolithiasis durch calciumhaltige Steine bzw. Hyperkalzurie
- (Renaler Diabetes insipidus )
Kontraindikation
- Niereninsuffizienz: Kreatinin >2 mg/dL
- Hypokaliämie oder Hyponatriämie
- Hyperkalzämie
- Exsikkose
Es werden die wichtigsten Kontraindikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Interaktion
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Hypokaliämie → Verstärkte Digitalis-Wirkung
- Verstärkung der Hypokaliämie durch additive Wirkung: Vor allem bei Laxantien und Glucocorticoiden (mineralocorticoide Wirkung)
- NSAR führen zur Abschwächung der antihypertensiven Wirkung durch verstärkte Natrium- und Wasserretention → Blutdrucksteigerung
- Kompetitiver Antagonismus am Anionentransporter im proximalen Tubulus → Wirkungsverstärkung verschiedener Zytostatika und depolarisierender Muskelrelaxanzien
- Verstärkung der Lithium-Wirkung
Studientelegramme zum Thema
- Studientelegramm 50-2018-1/3: Dänen lügen nicht – Rote-Hand-Brief zur Assoziation von HCT mit Hauttumoren
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