Abstract
Die chronische Obstipation ist ein häufiges Krankheitsbild, deren Pathomechanismen komplex und bisher nur teilweise geklärt sind. Im Gegensatz zu leichten, reversiblen Obstipationsbeschwerden des Gesunden kann eine chronische Obstipation den Betroffenen stark belasten und in seiner Lebensqualität einschränken. Sie ist gekennzeichnet durch eine Stuhlfrequenz von <3×/Woche und eine harte Stuhlkonsistenz, die zu starkem Pressen führt und häufig mit einem Gefühl der inkompletten Entleerung einhergeht. Die chronische Obstipation lässt sich in sekundär und funktionell unterteilen. Die sekundäre Obstipation ist i.d.R. Folge exogener Faktoren, einer Grunderkrankung oder einer anatomischen Veränderung. Die funktionelle Obstipation beruht meist auf einer Beckenbodendyssynergie und/oder einer slow-transit constipation. Zeigen sich bei der Basisdiagnostik Warnsymptome, wird umgehend eine erweiterte Untersuchung eingeleitet. Neben der kausalen Behandlung bei der sekundären Obstipation erfolgt eine Stufentherapie aus Allgemeinmaßnahmen und einer konsequenten abführenden (Kombinations‑)Therapie. In Einzelfällen sind funktionelle oder chirurgische Verfahren indiziert.
Die akute Obstipation ist oft situativ bedingt und verschwindet i.d.R., sobald sich die Situation wieder normalisiert. Sie bedarf meist keiner medikamentösen Therapie.
Epidemiologie
Ätiologie
(Primäre) Funktionelle Obstipation
- Normal-transit constipation (NTC): ca. 60 % — Obstipation ungeklärter Ursache bei normaler Darmpassagezeit
- Beckenbodendyssynergie: ca. 25 % — Funktionelle anale Blockade durch paradoxes Anspannen des Sphinkterapparates beim Defäkationsvorgang
- Slow-transit constipation (STC): ca. 15 % — Obstipation infolge einer Neuropathie des enterischen Nervensystems
- Einflüsse auf die Kolontransitzeit
- Abnorme Funktion des autonomen Nervensystems
- Enterische Neuropathien: Gestörte Interaktion zwischen ZNS und ENS bzw. Funktionsstörung des enterischen Nervensystems (ENS)
- Enterische Myopathien: Funktionsstörung der glatten Muskulatur
- Einflüsse auf die Kolontransitzeit
- Eine Sonderform stellt die Obstipation im Rahmen des Reizdarmsyndroms dar
Häufig kommen Beckenbodendyssynergie und STC kombiniert vor.
Sekundäre Obstipation
- Exogene Ursachen
- Ernährung
- Medikamente, bspw. Opioide und Eisenpräparate
- Weitere Medikamente
- Drogen: Kokain, Amphetamine (sympathomimetisch)
- Anale Läsionen
- Situationsbedingte Obstipation
- Psychischer Stress
- Endogene Ursachen
- Endokrin-metabolisch: Hypothyreose, Hyperparathyreoidismus (Hyperkalzämie), Progesteronerhöhung in der Schwangerschaft (3. Trimenon) und in der 2. Zyklushälfte
- Neurologisch: Multiple Sklerose, diabetische autonome Neuropathie, M. Parkinson, Neurofibromatose (M. Recklinghausen), Schlaganfall, Demenz, Tabes dorsalis, Guillain-Barré-Syndrom, Rückenmarksquerschnitt, Läsionen vegetativer Nervengeflechte (bspw. bei Beckenoperationen)
- Weitere Erkrankungen mit Entwicklung von Motilitätsstörungen
Mechanische Ursachen
- Stenosen: Scharf abzugrenzen von einer funktionellen Obstipation → Ileus bzw. Subileus
- Luminal: Stenose bspw. infolge eines Kolonkarzinoms
- Extraluminal: Stenose bspw. infolge einer Kompression des Darms durch eine extraintestinale Raumforderung oder bei Morbus Ormond
Klassifikation
Chronische Obstipation
- Definition (ROM-III-Kriterien): 2 der folgenden Symptome müssen in den vergangenen 6 Monate über mindestens 12 Wochen bestanden haben
- Stuhlfrequenz <3×/Woche
- Harter Stuhlgang
- Gefühl der inkompletten Entleerung
- Manuelle Manöver zur Unterstützung der Darmentleerung bei ≥25 % der Stuhlgänge
- Starkes Pressen
- Gefühl der analen Blockierung
Auch bei normaler Stuhlfrequenz kann eine Obstipation vorliegen!
Akute Obstipation
Die akute Obstipation ist oft situativ bedingt (z.B. durch Bettlägerigkeit, Ernährungsumstellung oder auf Reisen) und verschwindet i.d.R., sobald sich die Situation wieder verändert.
Wichtig ist die Abgrenzung einer harmlosen akuten Obstipation zum Notfall Ileus!
Pathophysiologie
Die der chronischen Obstipation zugrundeliegenden Pathomechanismen sind uneinheitlich, komplex und bisher nur teilweise geklärt.
- Normal-Transit-Obstipation: Gänzlich ungeklärter Pathomechanismus
- Defäkationsstörung: Probleme beim Defäkationsvorgang aufgrund von
- Schmerzen (bspw. durch Fissuren oder Hämorrhoiden)
- Stenosen oder strukturellen Veränderungen
- Beckenbodendyssynergie
- Verlangsamte Kolonpassage → Durch Verbleiben im Darm infolge des verlangsamten Transports stellt sich eine zunehmende Verhärtung des Stuhls ein
- Grunderkrankungen
- Medikamenteneinnahme
- Immobilisation
- Slow-transit constipation
Sonderfall der Defäkationsstörung: Sauberkeitserziehung bei Kindern
- Circulus vitiosus: Rückhaltemanöver als Auslöser → Stuhl verhärtet und bildet großvolumige Ballen → Schmerzhafte Defäkation und Schleimhauteinrisse → Weitere Rückhaltung und Vermeidung der Defäkation
- Verflüssigung des Stuhls proximal des Stuhlpfropfes → Stuhlschmieren und Überlaufenkopresis
- Kompression der Urethra und nachfolgend Enuresis zusätzlich möglich
Geringe Trinkmengen, faserarme Kost, Bewegungsmangel und Rückhaltemanöver können bei bestehender Prädisposition eine Obstipation begünstigen!
Eine chronische Entleerungsstörung kann auch eine sekundäre Transitstörung verursachen!
Diagnostik
Diagnostischer Stufenplan
- Basisdiagnostik (mit unauffälliger Anamnese und körperlicher Untersuchung) ohne Warnsymptome → Konsequente Therapie und Verlaufsbeobachtung über 4 Wochen
- Bei ausbleibender Besserung: Erweiterte Diagnostik mit Laboruntersuchung und Bildgebung
- Warnsymptome in der Basisdiagnostik, hoher Leidensdruck oder starke Beschwerden → Sofort erweiterte Diagnostik inklusive Laboruntersuchung, Sonografie des Abdomens (bei Frauen zusätzlich gynäkologische Untersuchung) und endoskopische/radiologische Untersuchung (insb. Ileokoloskopie)
Basisdiagnostik bei Obstipation
- Anamnese
- Vorerkrankungen
- Medikamente
- Situativer Bezug zu Symptombeginn bzw. Wiederauftreten
- Aktuelle Beschwerden
- Ernährungsanamnese
- Familienanamnese
- Psychosoziale Anamnese
- Begleitende abdominelle Beschwerden können auf ein Reizdarmsyndrom hindeuten
- Körperliche Untersuchung
- Palpation: Harte Stuhlballen oder Stuhlwalze im linken Unterbauch tastbar, wo sich auch das p.m. der Schmerzen befindet
- Anale Inspektion: Rhagaden, Fissuren, Hämorrhoiden
-
Digital-rektale Untersuchung (DRU): Stuhlgefüllte Rektumampulle
- Prüfung von Sphinkterruhetonus, Kneifdruck, Defäkationsversuch, Analkarzinom
- Sonografie (fakultativ): Stuhlgefüllter Darm, Luftüberlagerung, erweiterte Rektumampulle, Darmwand- und Darmweitenbestimmung
- Warnsymptome bzw. auffällige Befunde
- Blutbeimengung
- Paradoxe Diarrhöen
- Vergrößerte Lymphknoten
- Abdominell tastbare Resistenzen
- Klinische Anämie
- Alter >50 Jahre
- Gewichtsverlust >10 %
- Karzinome des Gastrointestinaltraktes in der Eigen- oder Familienanamnese
- Zunehmender oder fulminanter Verlauf
- Für detaillierte Informationen siehe: Red Flags bei Obstipation
Red Flags bei Obstipation [1][2][3][4]
Red Flags mit sofortigem Handlungsbedarf bei Obstipation
Folgende Red Flags (Warnzeichen) sprechen für einen Ileus und sollten unbedingt von einer akuten Obstipation abgegrenzt werden:
- Stuhl- und Windverhalt
- Ausgeprägter Meteorismus
- Starke Übelkeit und „schwallartiges Erbrechen“
- Starke abdominelle Schmerzen
- Für weiterführende Informationen siehe auch
Red Flags für einen abwendbar gefährlichen Verlauf bei Obstipation
Folgende Red Flags können Hinweise auf Krankheiten darstellen. Für weitere Differenzialdiagnosen siehe: Obstipation - Ätiologie
Red Flags für einen abwendbar gefährlichen Verlauf bei Obstipation | ||||||
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Karzinom | Chronisch-entzündlich | Neurogen | Rheumatisch | Endokrin | ||
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| – | ||
Weitere Stuhlveränderungen |
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Schmerzen |
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| (✓) | (✓) | ||
Palpatorische Auffälligkeiten |
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| – | – | – | |
Übelkeit/Erbrechen | – | (✓) | (✓) | ✓ | (✓) | |
Weitere typische Befunde/Risikofaktoren |
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Legende: ✓ Häufig vorkommend, (✓) gelegentlich vorkommend, – nicht typisch |
Erweiterte Diagnostik bei Obstipation
- Laboruntersuchungen
- Blutbild und CRP
- Weitere Laborwerte individuell nach Klinik und Anamnese
- Kreatinin, GFR
- Elektrolyte
- GOT, GPT, Lipase, Pankreas-Amylase
- TSH
- Blutzucker, HbA1c
- Calprotectin bzw. Lactoferrin im Stuhl
- Urinuntersuchung
- Sonografie des Abdomens
- Endoskopische Untersuchung
- Ggf. neurologische Untersuchung
- Ggf. endokrinologische Untersuchung
- Siehe auch: Obstipation - Spezielle apparative Diagnostik
Spezielle apparative Diagnostik
Bestimmung der Kolontransitzeit (Hinton-Test)
- Indikation: Verlangsamte Kolontransitzeit, bspw. bei Slow-transit constipation (STC)
- Normalbefund: Kolontransitzeit <68 h
- Durchführung
- Tägliche Einnahme röntgendichter Marker über 6 Tage
- An Tag 7: Röntgen-Übersichtsaufnahme
- Vorteile
- Objektive Bestimmung der Darmpassagezeit
- Differenzierung zwischen slow-transit constipation von segmentaler und proktogener Obstipation
- Nachteile
- Falsch positive Befunde bei vielen Patienten mit Stuhlentleerungsstörung oder Beckenbodendyssynergie
- Falsch negative Befunde bei Defäkation kurz vor der Röntgenaufnahme und bei funktioneller Störung möglich
Anorektale Manometrie
- Indikationen
- Screeningtest bei Defäkationsstörungen, bspw. bei V.a. Beckenbodendyssynergie
- Ausschluss eines M. Hirschsprung
- Durchführung
- Aufzeichnung und Auswertung
- Ruhedruck: Messung bei dreimaligem Durchziehen der Sonde durch den Sphinkter
- Maximaler Kneifdruck und Dauerkontraktionsleistung: Messung bei mehrmaligem Zusammenkneifen über jeweils 10 s
- Hustenreflex: Messung des Druckanstiegs im Sphinkter beim Husten
- Rektoanaler Inhibitionsreflex (RAI): Druckabfall im Analkanal bei Dehnung des Rektums, Druckanstieg bis zum Ausgangsniveau nach Ende der Dehnung
- Defäkationstest: Messung der Druckveränderungen von Rektum und Sphinkter beim Pressen (wie beim Stuhlgang)
- Sensorische Schwellenwertmessung: Schrittweises Aufblasen des Ballons bis zur Wahrnehmungs-, Stuhldrangs- und Schmerzschwelle
- Rektale Compliance: Messung der Dehnbarkeit des Rektums
- Vorteile
- Druckmessung des Analsphinkters unter standardisierten Bedingungen
- Bei Nachweis des RAI: Sicherer Ausschluss eines M. Hirschsprung möglich
- Nachteil: Falsch positive Ergebnisse häufig
Ballonexpulsionstest
- Indikationen
- Screeningtest bei Defäkationsstörungen, bspw. V.a. Beckenbodendyssynergie
- Therapieerfolgskontrolle bei Biofeedbacktraining
- Durchführung
- Meist in Kombination mit Manometrie
- Wassergefüllter Ballon (ca. 50 mL, ggf. mit Gewichten) wird rektal eingeführt → Patient soll diesen ausscheiden
- Patienten mit Defäkationsstörungen schaffen dies i.d.R. nicht
- Vorteil: Kostengünstiges Screening- bzw. Kontrollverfahren
- Nachteile
- Falsch positive sowie falsch negative Befunde möglich
- Kein standardisiertes Vorgehen etabliert
Defäkografie
- Indikationen
- Anatomisch (insb. Rektozele und mukosale Intussusception) und funktionell bedingte Defäkationsstörungen (insb. Beckenbodendyssynergie)
- Stuhlinkontinenz und rektale Schmerzen
- Durchführung
- Konventionell oder mittels MRT möglich
- MR-Defäkografie: Simulation und Analyse des Defäkationsprozesses mit Hilfe von Ultraschallgel
- Befüllen des Rektums mit Ultraschallgel mittels eines dünnen Schlauches
- Unter intermittierender MRT-Aufnahme Entleeren des Gels in eine Vorlage
- Beurteilung der verschiedenen Funktionszustände
- Vorteile: Keine Strahlenbelastung, Darstellung aller Beckenorgane
- Nachteile: Unnatürliche Position beim Stuhlgang, schlechte Detaildarstellung des Rektums
- Konventionelle Defäkografie: Simulation und Analyse des Defäkationsprozesses mithilfe eines Kontrastmittels
- Verabreichen eines Bariumeinlaufes
- Unter Durchleuchtung wird der Patient in sitzender Position auf einer röntgendurchlässigen Toilette zum Kneifen, Pressen und Entleeren des Einlaufes aufgefordert
- Vorteil: Gute Darstellung in für den Stuhlgang natürlicher Position
- Nachteil: Strahlenbelastung, keine Darstellung anderer Beckenorgane möglich
Kolonmanometrie
- Indikation: Nur bei schwerster Symptomatik, eindeutiger Therapie-Refraktärität und fehlendem Anhalt für Stuhlentleerungsstörung, insb. vor angedachter Colektomie
- Durchführung
- Im Rahmen der Coloskopie Platzierung einer Messsonde ca. 40–50 cm tief im Kolon
- Aufblasen des am Ende der Sonde gelegenen Ballons, bis er der Kolonwand anliegt
- Druckänderungen, die durch Kontraktionen der Darmwand entstehen, werden auf den Ballon übertragen und gemessen
- Weiter distal werden an 6 Stellen die durch Kontraktionen entstehenden Druckänderungen gemessen
- Messung über mehrere Stunden
- Anschließend Auswertung → Prüfen auf Vorliegen einer Darmmotilitätsstörung
- Vorteil: Detaillierte Beurteilung der Bewegungsmuster des Kolons
- Nachteil: Aufwendige Untersuchung in wenigen Spezialzentren
Ganzwandbiopsie
- Indikationen
- Schwerste Obstipationsformen
- V.a. intestinale neuronale Dysplasie (IND)
- Durchführung
- Laparoskopische/laparatomische Eröffnung des Abdomens und Durchführung einer seromuskulären Biopsie
- Histologische bzw. immunhistochemische Untersuchungen an Ganzwandpräparaten
- Vorteil
- Ansatzpunkt für gezielte Therapie (bspw. bei autoimmunentzündlichen Veränderungen neuromuskulärer Strukturen)
- Infolge des Schnellschnittverfahrens ggf. sofort partielle Kolonresektion möglich
- Nachteil: Sehr invasives diagnostisches Verfahren
Untersuchungen der Motilität des oberen GI-Traktes
- Indikation: V.a. generalisierte Motilitätsstörung
- Optionen
- Magenentleerungstest (Szintigrafie, 13C-Atemtest)
- Untersuchung des Dünndarmtransits (Szintigrafie, H2-Lactulose-Atemtest)
- Gastroduodenojejunale Manometrie
- Dünndarmmanometrie: Notwendig vor subtotaler Kolektomie, da schlechtere Langzeitverläufe bei Patienten mit generalisierter Motilitätsstörung beschrieben sind
Bei der speziellen apparativen Diagnostik sind Invasivität und Umfang der Abklärung immer streng auf das Vorliegen einer therapeutischen Konsequenz hin zu hinterfragen!
Differenzialdiagnosen
Siehe: Obstipation - Ätiologie für sekundäre Ursachen
AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Therapie
Überblick
Bei der in der Mehrzahl der Fälle vorliegenden funktionellen Obstipation sollte zunächst ein Therapieversuch durch Ernährungsumstellung auf ballaststoffreiche Kost (Weizenkleie, Flohsamen) und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie vermehrte körperliche Aktivität und Bewegung unternommen werden. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, können osmotisch-wirksame Laxantien eingesetzt werden. Die letzte medikamentöse Eskalationsstufe besteht in der Anwendung von stimulativen Laxantien.
Der durch die Laxantientherapie entstehende Kaliumverlust führt zur Hypokaliämie, die ihrerseits wiederum eine verminderte Darmaktivität bedingt!
Insbesondere bei längerfristiger, unreflektierter Einnahme kann es zur Laxantienabhängigkeit kommen!
Stufe I: Allgemeinmaßnahmen und Ballaststoffe [5]
- Stufe Ia
- Ernährungsumstellung
- Ballaststoffreiche Ernährung
- Ausreichende Trinkmenge: Vorzugsweise Wasser
- Empfehlung zu vermehrter Bewegung
- Aufklärung der Patienten über die Ursachen und Entstehung
- Toilettentraining
- 10 min nach jeder Hauptmahlzeit (um den gastrokolischen Reflex zu nutzen)
- Wenn Stuhldrang besteht jederzeit zwischendurch
- Stuhlprotokoll (und Besprechung des Protokolls)
- Ernährungsumstellung
- Stufe Ib
- Quellstoffe (zusätzliche Ballaststoffe wie Flohsamenschalen, Weizenkleie, Leinsamen)
Stufen II–IV (Medikamentöse Maßnahmen)
- Ätiologisch orientiertes Vorgehen: Anderes Vorgehen bei anorektaler Entleerungsstörung als bei Obstipation ohne Entleerungsstörung.
Vorgehen bei V.a. Entleerungsstörung
- Stufe II: Suppositorien/Klysmen
- Stufe III: Laxanzien, Suppositorien und/oder Klysmen in Kombination
- Bei funktioneller Störung (z.B. Beckenbodendyssynergie) — Biofeedbacktraining
- Bei struktureller Störung (z.B. Rektumprolaps) — Chirurgische Maßnahmen zur Korrektur
Vorgehen in Fällen ohne Entleerungsstörung
- Stufe II
- 1. Wahl: Präparate auf der Basis von Macrogol, Natriumpicosulfat oder Bisacodyl
- 2. Wahl: Zuckerstoffe (z.B. Mannit, Lactulose) oder Anthrachinone
- Therapiehinweise
- Umstellung je nach Wirkungserfolg mit Ausweichen auf bisher nicht verwendete Substanzen
- Ggf. Kombinationstherapie von Medikamenten aus Stufe Ib+II oder mehreren Medikamenten aus Stufe II (bspw. Bisacodyl und Macrogol)
- Ggf. Kombination mit Suppositorien bzw. Klysmen
- Stufe III: Weitere medikamentöse Wirkprinzipien (Prucaloprid, Linaclotid, Lubiproston )
- Stufe IV: Kombinationstherapie mit allen Optionen der Stufe I-III unter Beachtung folgender zusätzlicher Optionen
Opioid-induzierte Obstipation
- Standardtherapie und Prävention: Begleitende Verordnung von Macrogol bei allen regelmäßig erfolgenden Therapien mit Opioid-Analgetika
- Bei Scheitern dieser Maßnahme: Einsatz von Methylnaltrexon als Opioidantagonisten ohne ZNS-Penetration
- Naloxon-haltige Kombinationspräparate erwägen: Zur Prävention einer erneuten Obstipation können Kombinationspräparate aus Opioid und Naloxon erwogen werden
Laxanzien zur Behandlung oder Vorbeugung von opioidbedingter Obstipation sollen routinemäßig verordnet werden. (DGIM - Klug entscheiden in der Palliativmedizin)
Stufe V (Interventionen und chirurgische Verfahren)
- Strenge Indikationsstellung erforderlich
- Sakralnervenstimulation: Ultima ratio bei schwerer, therapierefraktärer STC
- Operative Verfahren (insb. Kolonteilresektion): Bei idiopathischem Megakolon bzw. als Ultima ratio bei schwerster, therapierefraktärer STC
Komplementäre und alternativmedizinische Ansätze
Über diese Methoden sollte jeder Arzt informiert sein, um den Patienten offen auf möglicherweise bereits begonnene alternative Behandlungsstrategien anzusprechen. Kontraproduktive Maßnahmen sind (mit dessen Einverständnis) abzubrechen. Komplementäre Optionen sollten besprochen werden, um das integrative Medizinkonzept zu fördern.
- Probiotika: Empfohlen bei funktioneller Obstipation, in der Schwangerschaft und beim Reizdarmsyndrom sowie bei der Therapie der Obstipation im Kindesalter
- Kolon-Massage
- Traditionelle chinesische Medizin
- Akupunktur wird nicht empfohlen
- Siehe auch
Therapie der sekundären Obstipation
- Wenn möglich Behandlung der Primärerkrankung (z.B. Tumorresektion)
- Bei Defäkationsstörungen kann zusätzlich ein Biofeedback-Training sinnvoll sein
Übersicht - Medikamente bei Obstipation
Übersicht: Eigenschaften der Basistherapeutika bei Obstipation
Gruppe | Präparate | Eigenschaften |
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Quellmittel |
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Isoosmotisch wirkende Laxanzien |
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Sekretagogische/antiresorptive Laxanzien |
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Zucker und Zuckeralkohole |
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Anthrachinone |
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Übersicht: Eigenschaften der Therapeutika bei anorektaler Entleerungsstörung
Gruppe | Präparate | Eigenschaften |
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CO2-freisetzende Suppositorien |
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Alkohole |
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Übersicht: Neue medikamentöse Ansätze bei chronischer Obstipation [5]
Gruppe | Präparate | Eigenschaften |
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5-HT4-Agonisten |
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Wasser- und Chlorid-Sekretions-Stimulatoren |
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Nicht empfohlene Mittel
Gruppe | Präparate | Eigenschaften |
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Gleitmittel |
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Osmotisch wirkende salzhaltige (salinische) Laxanzien |
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Obstipation - Supportive Externa bei der Therapie
Granulationsfördernde oder betäubende Externa sollten bei Fissuren oder Rhagaden mit Defäkationsschmerz großzügig verwendet werden, um dem Teufelskreis der schmerzbedingten Stuhlretention entgegenzuwirken.
- Kombinationspräparate auf Basis von Zinkoxid und Harnstoff: Zur Förderung der Granulation und Heilung von Rhagaden und Wunden
- Beispiel Mirfulan®-Salbe [6]
- Darreichungsform: Salbe
- Keine Angabe einer Zulassungsbeschränkung
- Standarddosierung (jedes Alter)
- Zu beachten: Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
- Beispiel Mirfulan®-Salbe [6]
- Kombinationspräparate aus Glucocorticoiden und Lokalanästhetika: Zur Durchbrechung eines schmerzbedingt erhöhten Sphinktertonus
- Beispiel Jelliproct®-Salbe (Fluocinonid und Lidocainhydrochlorid) [6]
- Darreichungsformen Salbe
- Keine Angabe einer Zulassungsbeschränkung
- Standarddosierung (jedes Alter)
- Zu beachten: Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile
- Beispiel Jelliproct®-Salbe (Fluocinonid und Lidocainhydrochlorid) [6]
Wirkstoffe und Dosierungen
Quellmittel
Wirkstoff | Flohsamenschalen (z.B. Mucofalk®) | |||||
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Applikation |
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Indikationen und Standarddosierungen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Wirkstoff | Leinsamen (z.B. Linusit®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung | ||||||
Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Isoosmotisch wirkende Laxanzien
Wirkstoff | Macrogol (= Polyethylenglycol/PEG)(z.B. Movicol®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Sekretagogische/antiresorptive Laxanzien
Wirkstoff | Bisacodyl (z.B. Dulcolax®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Wirkstoff | Natriumpicosulfat (z.B. Laxoberal®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Zuckerstoff-Laxantien
Wirkstoff | Lactulose (z.B. Bifiteral®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Wirkstoff | Lactitol (z.B. Importal®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung | ||||||
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Wirkstoff | Lactose-Pulver (z.B. Edelweiss®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung | ||||||
Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Anthrachinon-Laxanzien
Wirkstoff | Sennesfrüchte-Trockenextrakt (z.B. Laxative®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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CO2-freisetzende Suppositorien
Wirkstoff | Natriumdihydrogenphosphat und Natriumhydrogencarbonat (z.B. Lecicarbon®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Alkohol-Laxanzien
Wirkstoff | Glycerol-Zäpfchen (z.B. Glycilax®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Wirkstoff | Sorbitol-Miniklistier (z.B. Microlax®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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5-HT4-Agonist-Laxanzien
Wirkstoff | Prucaloprid (z.B. Resolor®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Wasser- und Chlorid-Sekretions-Stimulatoren
Wirkstoff | Linaclotid (z.B. Constella®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Periphere Opioidantagonisten bei Opioid-induzierter Obstipation
Wirkstoff | Methylnaltrexon (z.B. Relistor®) | |||||
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Applikation |
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Standarddosierung |
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Indikationen |
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Zulassung |
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Zu beachten |
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Kontraindikationen |
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DANI |
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DALI |
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Gravidität/Stillzeit |
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Weiterführende Maßnahmen
Kolon-Massage
- Indikation: Funktionelle, sekundäre und neurogen bedingte Obstipation (bspw. bei Multipler Sklerose, Querschnitt, Guillain-Barré-Syndrom)
- Wirksamkeit: Verbessert subjektive Symptomatik
- Durchführung: Patient selbst oder Hilfsperson massiert abdominell, ggf. mit Hilfe aromatischer Öle
Biofeedbacktraining im Rahmen der Obstipation
- Indikation: Obstipation durch Beckenbodendyssynergie
- Wirksamkeit: Bei Erwachsenen erwiesenermaßen gut; bei Kindern und Senioren geringer
- Durchführung
- Patient übt, den Sphinkter zum richtigen Zeitpunkt zu entspannen und so die funktionelle Blockade zu verhindern
- Anale Sonde misst den Anspannungszustand des Sphinkters während des Defäkationsvorgangs
Stuhltraining bei Erwachsenen
- Indikation: Obstipation durch Beckenbodendyssynergie
- Wirksamkeit: Alternative zum Biofeedbacktraining, aber weniger effektiv
- Durchführung
- Mit Wasser gefüllter Ballon wird rektal eingeführt
- Patient übt, den Defäkationsablauf zu koordinieren und den Sphinkter zum richtigen Zeitpunkt zu entspannen
- Ggf. Hilfe durch Zug am Ballon
Sakralnervenstimulation
- Indikationen
- Schwere, eindeutig therapierefraktäre chronische Obstipation (als Alternative zur OP)
- Schmerzen im Bereich des Beckenbodens
- Störung der Stuhl- oder Urinkontinenz (hypotone Blasenentleerungsstörung, Dranginkontinenz)
- Wirksamkeit: 50 % der Patienten mit STC zeigten eine Normalisierung des Kolontransits
- Durchführung
- 1. Implantation von 1–2 Testelektroden
- 2. Testphase über 1–2 Wochen
- 3. Wenn Teststimulation nicht erfolgreich → Keine Implantation des Schrittmachers ; bei deutlicher Symptombesserung → Schrittmacherimplantation innen unter die Haut und Anschluss an kleinen Schrittmacher
Partielle Kolektomie
- Indikationen
- Schwere, therapierefraktäre STC und/oder idiopathisches Megakolon
- Anatomisch bedingte anorektale Entleerungsstörung als Ursache einer chronischen Obstipation (z.B. Rektozele, Rektumprolaps, Invagination)
- Wirksamkeit
- Nach STC und/oder Megakolon: In 80–90 % Besserung der anderweitig therapierefraktären Patienten
- Nach anatomisch bedingter Entleerungsstörung: Oft Beschwerdepersistenz
- Durchführung: Verfahren der Wahl ist die subtotale Kolektomie
- Vorher probeweise Ileostomaanlage (um vor Darmresektion den potenziellen Effekt zu testen)
- Bei der schweren chronischen STC und/oder idiopathischem Megakolon definitive doppelläufige Ileostomaanlage ohne zusätzliche Laparotomie möglich
Eine alleinige funktionelle Entleerungsstörung ohne Nachweis einer pathologisch-anatomischen Veränderung (bspw. Beckenbodendyssynergie oder Anismus) ist keine OP-Indikation!
Besondere Patientengruppen
Obstipation im Kindesalter
- Ätiologie: Insb. im Rahmen der Sauberkeitserziehung, siehe: Obstipation - Pathophysiologie
- Differenzialdiagnostisch
- Hypothyreose
- Zöliakie
- Zystische Fibrose
- Intestinale Fehlbildungen
- Spina bifida
- Insb. bei Säuglingen: Morbus Hirschsprung
- Therapie: Neben einer Ernährungsumstellung ist eine frühzeitige stuhlaufweichende Therapie über min. 8 Wochen indiziert
- Orale Applikation bei Klein- und Schulkindern: Polyethylenglykol oral akut über 3–4 Tage, dann Dosisreduktion nach Stuhlkonsistenz
- Rektale Applikation bei Säuglingen: Glycerin-Suppositorien, Microklist; bei älteren Kindern: Sorbit-Klysmen
- Bei Fissuren oder Rhagaden mit Defäkationsschmerz: Granulationsfördernde Externa, evtl. mit Lokalanästhetikum
- Zur Retentionsprophylaxe: Polyethylenglykol oral über mind. 8 Wochen, um Dilatation zurückzubilden
Salinische, phosphathaltige Klysmen sind bei Kindern unter 6 Jahre sowie bei schwerbehinderten oder nierenkranken Kindern aufgrund der Gefahr einer Hyperphosphatämie, Hypernatriämie und Hypokalzämie streng kontraindiziert! Gleiches gilt für alle Patienten, bei denen ein Verbleiben der Lösung im Darm zu erwarten ist (bspw. aufgrund anatomischer Besonderheiten)!
Für weitere Informationen siehe auch: Kapitel Obstipation im Kindesalter
Studientelegramme zum Thema
- DGIM-Studientelegramm 2-2020-2/4: Slow MOTION: Methylnaltrexon unwirksam bei Obstipation auf Intensivstation
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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023
- K59.-: Sonstige funktionelle Darmstörungen
- K59.0-: Obstipation
- K59.00: Obstipation bei Kolontransitstörung
- Slow-Transit-Obstipation
- Exklusive: Medikamentös induzierte Obstipation (K59.02)
- K59.01: Obstipation bei Stuhlentleerungsstörung
- Obstipation bei anorektaler Funktionsstörung
- Obstruktions-Defäkations-Syndrom
- Outlet-Obstipation
- K59.02: Medikamentös induzierte Obstipation
- K59.09: Sonstige und nicht näher bezeichnete Obstipation
- K59.00: Obstipation bei Kolontransitstörung
- K59.0-: Obstipation
- F98.-: Andere Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
- F98.1: Nichtorganische Enkopresis
- Das Zustandsbild kann als monosymptomatische Störung auftreten oder als Teil einer umfassenderen Störung, besonders einer emotionalen Störung (F93.‑) oder einer Störung des Sozialverhaltens (F91.‑).
- Funktionelle Enkopresis, Nichtorganische Stuhlinkontinenz, Psychogene Enkopresis
- Exklusive: Enkopresis o.n.A. (R15)
- F98.1: Nichtorganische Enkopresis
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.