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AMBOSS-Pflegewissen: Intubation und Extubation

Letzte Aktualisierung: 8.5.2025

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Pflegefachpersonen sind für eine sorgfältige Vorbereitung verantwortlich, um eine sichere Intubation und Extubation der Patient:innen zu gewährleisten. Während der Durchführung ist auf eine durchgängige Kommunikation im gesamten Team zu achten und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unabdingbar. Treten Probleme auf, sollte gemeinsam an einer Lösung gearbeitet werden. Anschließend ist der Arbeitsplatz fachgerecht wieder aufzubereiten.

Durch fundiertes Fachwissen müssen Pflegefachpersonen in der Lage sein, Vorbereitung und Durchführung an die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen anzupassen und bestehende Planungen ggf. zu ändern.

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Übersicht über Endotrachealtuben und Atemwegshilfentoggle arrow icon

Endotrachealtuben

  • Magill-Tubus und Murphy-Tubus
    • Aufbau: Gekrümmter Kunststoffschlauch mit aufblasbarer Blockmanschette, beim Murphy-Tubus zusätzlich mit seitlicher Öffnung (sog. Murphy-Auge)
    • Einsatz: Am häufigsten genutzter Tubus, Standardtubus
    • Besonderheiten: Kann ohne Führungsstab genutzt werden
  • Woodbridge- bzw. Spiraltubus
    • Aufbau: Wie Magill-Tubus mit eingebetteter, flexibler Metallspirale
    • Einsatz: Eingriffe im Kopfbereich oder bei speziellen Lagerungen, nasale Intubation
    • Besonderheiten: Abknicken bzw. Kompression fast unmöglich
  • Doppellumentubus
    • Aufbau: Tubus mit zwei getrennten Lumen zur separaten Beatmung eines Lungenflügels (rechts- und linksläufig verfügbar)
    • Einsatz: Einlungenventilation
    • Besonderheiten: Vorbereitung von Schlauchklemme, Bronchoskop bzw. Stethoskop zur Lagekontrolle und ggf. 2 Blockerspritzen

Als Daumenregel entspricht das Volumen zum Blocken ungefähr der Tubusgröße (bspw. 7 mL für Tubus mit 7 mm Innendurchmesser)!

Larynxmasken

  • Klassische Larynxmaske
    • Aufbau: Ovaler maskenförmiger Körper (mit Luft gefüllt), der den Eingang zur Trachea ringförmig abschließt
    • Einsatz: Eingriffe, die keine Intubation erfordern
    • Besonderheiten
      • Kein sicherer Aspirationsschutz
      • Zunehmende Undichtigkeit bei hohen Beatmungsdrücken → Luft kann in den Magen gelangen
  • Larynxmaske 2. Generation
    • Aufbau
      • Integrierter Drainagekanal, der in den Ösophagus führt
      • Cuff mit besserer Abdichtung
    • Einsatz: Längere Eingriffe, höhere Beatmungsdrücke (bspw. bei Adipositas)
    • Besonderheiten: Drainagekanal ermöglicht Absaugen von Mageninhalt
  • Spiralverstärkte Larynxmaske, bspw. Ambu® AuraFlex™ oder Solus™ Flexible
    • Aufbau: Larynxmaske mit drahtverstärktem Schlauch
    • Einsatz: Eingriffe in der HNO und MKG
    • Besonderheiten: Kann nicht abknicken

Für den Einsatz einer Larynxmaske bei elektiven Eingriffen müssen die Nüchternzeiten eingehalten werden!

NIV-Masken

  • Mund-Nasen-Maske
    • Aufbau: Durchsichtige Maske mit luftgefülltem Rand, Fixierung mit zwei Bändern am Kopf
    • Einsatz: Intensivstation oder Rettungsdienst, bspw. bei Atemdepression, muskulärer Erschöpfung bei COPD, respiratorischer Insuffizienz mit erhaltenen Schutzreflexen
    • Besonderheiten
  • Beatmungshelm
    • Aufbau
      • Transparente Haube, die den ganzen Kopf bedeckt
      • Weicher Halskragen als Abdichtung
    • Einsatz: Bei Ablehnung einer Mund-Nasen-Maske
    • Besonderheiten
      • Weniger Luftleckage, da kein direkter Gesichtskontakt
      • Bessere Abdichtung am Hals
      • Aufrechterhaltung des gewünschten PEEP besser möglich
  • Nasenmaske

Bei einer Mund-Nasen-Maske besteht die Gefahr von Druckstellen und Hautirritationen! Die Haut muss regelmäßig kontrolliert und entlastet werden!

Patient:innen, die agitiert oder unkooperativ sind, eignen sich nur bedingt oder gar nicht für eine nicht-invasive Beatmung!

Trachealkanülen

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Pflege bei Intubationtoggle arrow icon

Vorbereitung

Allgemeine Vorbereitung

  • Prüfung des Beatmungsgerätes
    • Sichtprüfung
      • Prüfsiegel korrekt, keine Schäden erkennbar
      • Anschlüsse verbunden (Strom, Gase, Anästhesiegasfortleitung, ggf. Gasflaschen)
      • Funktionsfähigkeit der Schläuche (Beatmungsschläuche, Handbeatmungsbeutel, Probengasleitung)
    • Prüfung der Komponenten
      • Separater Handbeatmungsbeutel vorhanden
      • Funktionsfähigkeit der Gasversorgung (O2-Flush)
      • Zentralversorgungsdrücke der Gasversorgung (Druckhöhe ausreichend?)
      • CO2-Absorber (Befülldatum, Farbumschlag, korrekter Sitz)
      • Narkosegasverdampfer (Nullstellung, korrekter Sitz, Füllzustand, geschlossene Füllöffnung)
      • Sekretabsaugung geprüft
    • Gerätecheck, siehe: Gerätecheck nach MPBetreibV bzw. Kurzcheck des Narkosegerätes
  • Monitoring

Notfallmedikamente sollten bei jeder Intubation vorbereitet sein!

Vorbereitung von Medikamenten und Materialien

Bei einer Intubation sollten immer ein Ersatzlaryngoskop und -tubus sowie ein Videolaryngoskop bereit liegen!

Vor dem Anschluss ans Beatmungsgerät muss ein Beatmungsfilter zwischen Tubus und Gerät gesetzt werden!

Patientenvorbereitung

Durchführung

Vor der Intubation

Eine ausreichende und gewissenhafte Präoxygenierung sorgt für eine gesteigerte Apnoetoleranz und verlängert die Zeit bis zum Absinken der Sauerstoffsättigung!

Während der Intubation

  • Grundsatz: Für jede Absprache Rückmeldung geben (geschlossene Kommunikation)
  • Anreichen des Laryngoskops
    • Aufgeklappt
    • Funktionsfähiges Licht
    • Spatel zeigt Richtung Patient:in
    • Problemloses Greifen durch anästhesiologisches Personal ermöglichen
  • Unterstützung der Laryngoskopie (Einstellen der Stimmritze)
  • Anreichen des Tubus
    • Anästhesist:in sollte den Tubus greifen können, ohne den Blick zu heben
    • Steriles Ende des Tubus schützen
  • Blocken des Tubus: Auf Ansage, wenn korrekte Position erreicht ist

Eine Intubation setzt immer eine ausreichende Narkosetiefe voraus – die Anschlagszeiten der Medikamente müssen daher abgewartet werden!

Für alle Schritte sollte eine geschlossene Kommunikationskette eingehalten werden!

Nach der Intubation

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Pflege bei Extubationtoggle arrow icon

Vorbereitung

Durchführung

  • Allgemeine Extubationskriterien sicherstellen
  • Patient:in über nächste Schritte informieren
  • Durchführung mit mind. 2 Personen (ärztliches Personal und Pflegefachperson)
  • Aufbau einer Sauerstoffreserve
  • Absaugen
    • Magen-, Mund-, Rachensekret
    • Ggf. Endotracheal
  • Tubusfixierung lösen
  • Blockerspritze aufsetzen
  • Patient:in auffordern, den Mund weit zu öffnen
  • Cuff entblocken und Tubus ziehen
  • Patient:in über Maske weiter oxygenieren
  • Patient:in sprechen lassen
  • Verlegung in den Aufwachraum bei stabilen Verhältnissen bzw. auf Intensivstation

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Nachsorgetoggle arrow icon

  • Patientenführung
    • Ruhig auf Patient:innen einwirken
    • Positiv, motivierend mit Patient:innen reden
  • Lagerung: 30° Oberkörperhochlagerung erleichtert die Atmung nach Extubation
  • Sauerstoffapplikation: Über Maske, Sonde oder Brille
  • Ggf. Inhalation
  • Überwachung
  • Übergabe an Pflegefachpersonen und ärztliches Personal im Aufwachraum mit dem SBAR-Schema
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Besondere Formen der Intubationtoggle arrow icon

Nasale Intubation

Fiberoptische Wachintubation

Intubation bei Kindern

Doppellumentubus

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