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Infektiöse Mononukleose

Letzte Aktualisierung: 13.11.2023

Abstracttoggle arrow icon

Die infektiöse Mononukleose (Pfeiffer-Drüsenfieber) wird durch die zu den humanen Herpes-Viren gehörenden und hochkontagiösen Epstein-Barr-Viren (EBV) übertragen. Nach einer Inkubationszeit von einer oder mehreren Wochen kommt es zu einer fieberhaften Angina tonsillaris mit weiß-gräulichen Belägen, einer generalisierten Lymphknotenschwellung und häufig auch zu einer Splenomegalie. Im Blutbild findet sich eine Lymphozytose und im Blutausstrich aktivierte mononukleäre Lymphozyten, die auch Pfeiffer-Zellen genannt werden. Die Therapie ist rein symptomatisch. Zu bedenken ist dabei (zumal häufig die Fehldiagnose der bakteriellen Angina tonsillaris gestellt wird), dass die Gabe von Amoxicillin bzw. Ampicillin zu einem Arzneimittelexanthem führen kann. Komplikationen sind zwar selten, die Epstein-Barr-Viren werden aber mit zahlreichen Malignomen (Morbus Hodgkin, Burkitt-Lymphom, etc.) und chronischer Fatigue in Verbindung gebracht.

Du möchtest diesen Artikel lieber hören als lesen? Wir haben ihn für dich im Rahmen unserer studentischen AMBOSS-Audio-Reihe vertont. Den Link findest du am Kapitelende in der Sektion “Tipps & Links".

Epidemiologietoggle arrow icon

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Ätiologietoggle arrow icon

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Unter einer Therapie mit Aminopenicillinen (bspw. aufgrund einer Fehldiagnose) kann sich bei infektiöser Mononukleose ein Arzneimittelexanthem entwickeln!

Bei einer Splenomegalie kann es auch immer zu einer lebensbedrohlichen Milzruptur kommen!

Diagnostiktoggle arrow icon

Die Verdachtsdiagnose einer infektiösen Mononukleose wird meist klinisch gestellt und kann im Blutbild untermauert werden. Zur Diagnosesicherung dient die Serologie. [3]

Pathologietoggle arrow icon

Lymphknoten-Histologie

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Therapietoggle arrow icon

Symptomatische Therapie

Komplikationentoggle arrow icon

Bei immunkompetenten Patienten

Komplikationen sind zwar selten, aber schwerwiegend:

Bei immunsupprimierten Patienten

Assoziierte Malignome

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Infektiöse Mononukleose

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Louissaint et al.:Infectious mononucleosis mimicking lymphoma: distinguishing morphological and immunophenotypic featuresIn: Modern Pathology. Band: 25, Nummer: 8, 2012, doi: 10.1038/modpathol.2012.70 . | Open in Read by QxMD p. 1149-1159.
  2. Karrer, Nadal:Epstein-Barr-Virus und infektiöse MononukleoseIn: Swiss Medical Forum. 2014, .
  3. Berner et al.: DGPI-Handbuch: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen. 7. Auflage Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) 2018, ISBN: 978-3-132-40790-9.
  4. Walther et al.:Die infektiöse MononukleoseIn: HNO. Band: 53, Nummer: 4, 2005, doi: 10.1007/s00106-004-1210-1 . | Open in Read by QxMD p. 383-394.
  5. Ebell:Epstein-Barr Virus Infectious MononucleosisIn: American Family Physician. Band: 70, Nummer: 7, 2004, p. 1279-1287.
  6. Womack, Jimenez:Common Questions About Infectious MononucleosisIn: American Family Physician. Band: 91, Nummer: 6, 2015, p. 372-376.
  7. Thomas: Histopathologie: Lehrbuch und Atlas zur Befunderhebung und Differenzialdiagnostik. 14. Auflage Schattauer 2016, ISBN: 978-3-794-52429-7.
  8. Mertens et al. (Hrsg.): Diagnostik und Therapie von Viruserkrankungen - Leitlinien der Gesellschaft für Virologie. 2. Auflage Urban & Fischer 2004, ISBN: 3-437-21971-5.
  9. Mayatepek: Pädiatrie. 1. Auflage Urban & Fischer 2007, ISBN: 3-437-43560-4.
  10. Muntau: Intensivkurs Pädiatrie. 3. Auflage Urban & Fischer 2003, ISBN: 3-437-43390-3.
  11. Thomas: Labor und Diagnose. 6. Auflage TH-Books Verlagsgesellschaft 2005, ISBN: 3-980-52155-9.

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