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Prostatitis

Letzte Aktualisierung: 7.4.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Prostatitis ist eine multifaktorielle Erkrankung mit häufig unbekannter Ätiologie. Bei der akuten und chronischen bakteriellen Prostatitis kann i.d.R. E. coli nachgewiesen werden, wohingegen beim chronisch pelvinen Schmerzsyndrom (CPPS) definitionsgemäß kein Erreger nachgewiesen werden kann. Wie es spontan zur Keimaszension in die Prostata kommt, ist nicht eindeutig geklärt. Die Entzündung der Prostata kann entweder akut mit Fieber, Schüttelfrost und Defäkationsschmerzen einhergehen oder auch chronisch verlaufen. Hierbei ist eine Bandbreite von einzelnen Befundkonstellationen möglich, die eine interdisziplinäre Behandlung notwendig machen. Die Diagnose wird sowohl klinisch als auch laborchemisch gestellt (PSA-Erhöhung, Keimnachweis). Therapeutisch steht eine adäquate antibiotische Therapie im Vordergrund, während bei einem chronischen Verlauf u.a. desobstruierende und anticholinerge Medikamente ergänzt werden.

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Ätiologietoggle arrow icon

Pathogenese

Risikofaktoren [1]

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Klassifikationtoggle arrow icon

Prostatitis – Klassifikation der National Institutes of Health (NIH) [1]

Prostatitis – Klassifikation der National Institutes of Health
I Akute Prostatitis
II Chronische Prostatitis
  • Chronische bakterielle Prostatitis seit mehr als 3 Monaten
III

Chronisches pelvines Schmerzsyndrom (CPPS)

  • Kein bakterieller Keimnachweis bei chronischen, prostatitischen Beschwerden und Schmerzen im Bereich des Beckens seit mehr als 3 Monaten
    • Entzündliches CPPS (IIIa): Mit Nachweis einer Inflammation
    • Nicht entzündliches CPPS (IIIb): Ohne Nachweis einer Inflammation
IV Asymptomatische Prostatitis
  • Nachweis einer Entzündung (z.B. Leukospermie, entzündliches Prostataexprimat) ohne Symptomatik
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Symptomatiktoggle arrow icon

Akute bakterielle Prostatitis

Chronische bakterielle Prostatitis

Chronisches pelvines Schmerzsyndrom

  • Siehe: CPPS des Mannes

Asymptomatische Prostatitis

  • Klinische Beschwerdefreiheit
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Diagnostiktoggle arrow icon

Klinische Chemie

Digital rektale Untersuchung

  • Teigig weiche, ggf. vergrößerte und stark druckschmerzhafte Prostata

Apparative Diagnostik

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Therapietoggle arrow icon

Therapie der akuten Prostatitis (Kategorie I nach Prostatitis-Klassifikation) [1][3]

  • Vor Therapiebeginn unbedingt Antibiotika-Anamnese durchführen
  • Bei leichtem Verlauf: Fluorchinolone der Gruppe II oder III (z.B. Ciprofloxacin ), ggf. im Verlauf Umstellung auf resistenzgerechte orale Therapie
  • Bei schwerem Verlauf
    • Kalkulierte i.v.-Antibiotikatherapie für 3–7 Tage (z.B. Breitspektrum-Penicillin, Cephalosporin der Gruppe III) [3]
    • Bei klinischer Besserung: Umstellung auf resistenzgerechte orale Therapie (Fluorchinolone: Mittel der 1. Wahl) und Fortführung für 2–4 Wochen
  • Weitere Maßnahmen
    • Bei Restharn und Fieberpersistenz: Einlage eines suprapubischen Dauerkatheters zur Harnableitung
    • Analgetika
    • Ggf. Bettruhe und Volumentherapie
    • Ggf. Macrogol zur Stuhlregulation

Therapie der chronifizierenden Prostatitiden (Kategorie II–IV nach Prostatitis-Klassifikation) [1]

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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Chronisches pelvines Schmerzsyndrom des Mannestoggle arrow icon

UPOINTS-Klassifikation des chronisch pelvinen Schmerzsyndroms [1][2]
Domäne Symptome/Klinik (Beispiele) Mögliche Therapieoptionen
U (Urinary)
  • Miktionsbeschwerden, z.B.
    • Entleerungsstörung
    • Speicherstörung
P (Psychosocial)
O (Organ-specific)
  • Prostataschmerzen
  • Suprapubische Blasenschmerzen
  • Hodenschmerzen
  • Hämatospermie
  • Kalzifikationen
  • Miktionsbeschwerden
  • Harnröhrenschmerzen
I (Infection)
N (Neurologic)
T (Tenderness)
S (Sexual Dysfunction)
  • Therapie [1]
    • Siehe: Therapie der somatoformen Störung
    • Aufklärung über das Krankheitsbild
    • Beschwerden ernst nehmen und mit Empathie begegnen
    • Definition von realistischen Therapiezielen
    • Individuelle Therapie nach UPOINTS-Klassifikation
  • Prognose
    • Bei 60%: Keine Beschwerden mehr nach 6 Monaten
    • Bei 20%: Variabler Verlauf
    • Bei 20%: Chronifizierung
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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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