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Prostatitis

Letzte Aktualisierung: 31.3.2023

Abstracttoggle arrow icon

Die Prostatitis bzw. das Prostatitis-Syndrom ist eine multifaktorielle Erkrankung mit häufig unbekannter Ätiologie. Bei der akuten und chronischen Prostatitis kann i.d.R. E. coli nachgewiesen werden, wohingegen beim chronisch pelvinen Schmerzsyndrom (CPPS) definitionsgemäß kein Erreger nachgewiesen werden kann. Wie es spontan zur Keimaszension der Prostata kommt, ist nicht eindeutig geklärt. Die Entzündung der Prostata kann entweder akut mit Fieber, Schüttelfrost und Defäkationsschmerzen einhergehen oder auch chronisch verlaufen. Hierbei ist eine Bandbreite von einzelnen Befundkonstellationen möglich, die eine interdisziplinäre Behandlung notwendig machen. Die Diagnose wird sowohl klinisch als auch laborchemisch gestellt (PSA-Erhöhung, Keimnachweis). Therapeutisch steht eine adäquate antibiotische Therapie im Vordergrund, während bei einem chronischen Verlauf u.a. desobstruierende und anticholinerge Medikamente ergänzt werden.

Ätiologietoggle arrow icon

Pathogenese

Risikofaktoren

Klassifikationtoggle arrow icon

Prostatitis – Klassifikation der National Institutes of Health (NIH)

Prostatitis – Klassifikation der National Institutes of Health
I Akute Prostatitis Bakterielle Harnwegsinfektion mit Einbeziehung der Prostata und entsprechender Symptomatik
II Chronische Prostatitis Bakterielle Prostatitis seit mehr als 3 Monaten
III Chronisches pelvines Schmerzsyndrom (CPPS)

Kein bakterieller Keimnachweis bei chronischen, prostatitischen Beschwerden und Schmerzen im Bereich des Beckens seit mehr als 3 Monaten

  • Entzündliches CPPS (IIIa): Mit Nachweis einer Inflammation
  • Nicht entzündliches CPPS (IIIb): Ohne Nachweis einer Inflammation
IV Asymptomatische Prostatitis Nachweis einer Entzündung (z.B. Leukospermie) ohne Symptomatik

Symptome/Kliniktoggle arrow icon

Akute bakterielle Prostatitis

Chronische bakterielle Prostatitis

Chronisches pelvines Schmerzsyndrom

  • Beschwerden wie bei der chronischen bakteriellen Prostatitis

Asymptomatische Prostatitis

  • Klinische Beschwerdefreiheit

Diagnostiktoggle arrow icon

Klinische Chemie

Digital rektale Untersuchung

  • Teigig weiche, ggf. vergrößerte und stark druckschmerzhafte Prostata

Apparative Diagnostik

Therapietoggle arrow icon

Therapie der akuten Prostatitis (Kategorie I nach Prostatitis-Klassifikation) [1][2]

Therapie der chronifizierenden Prostatitiden (Kategorie II–IV nach Prostatitis-Klassifikation)

Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2023toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2023, DIMDI.

Quellentoggle arrow icon

  1. Guidelines on Urologic Infections.Stand: 1. März 2015. Abgerufen am: 11. Januar 2017.
  2. S2k-Leitlinie Kalkulierte parenterale Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen – Update 2018.. Abgerufen am: 10. Januar 2018.
  3. Urologie Online Lehrbuch.. Abgerufen am: 1. Januar 2012.
  4. Muntau: Intensivkurs Pädiatrie. 3. Auflage Urban & Fischer 2003, ISBN: 3-437-43390-3.
  5. Haag et al.: Gynäkologie und Urologie (2007/08). 3. Auflage Medizinische Verlags- und Informationsdienste 2006, ISBN: 978-3-929-85172-4.
  6. Empfehlungen zur kalkulierten parenteralen Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen – Update 2010.Stand: 4. Juni 2010. Abgerufen am: 5. Mai 2015.

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