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Anästhesie in der Gynäkologie

Letzte Aktualisierung: 25.6.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Gynäkologie umfasst ein weites Spektrum an Eingriffen, von kleinen ambulanten Operationen bis hin zu ausgedehnten, komplexen Resektionen bei malignen Erkrankungen. Zu den häufigsten Eingriffen zählen Abrasio, Hysterektomie, Myomektomie, Hysteroskopie sowie die operative Therapie der Endometriose. Auch onkologische Eingriffe spielen eine zentrale Rolle, insb. bei Ovarial-, Endometrium- oder Mammakarzinom. Viele dieser Operationen erfolgen heute laparoskopisch oder roboterassistiert, was besondere Anforderungen an das anästhesiologische Vorgehen stellt.

Standardverfahren für die meisten gynäkologischen Eingriffe ist die Allgemeinanästhesie mit endotrachealer Intubation. Bei kleineren Eingriffen kann zudem nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung eine Larynxmaske der 2. Generation zur Atemwegssicherung verwendet werden. Bei größeren (onkologischen) Eingriffen sollte zusätzlich zur Allgemeinanästhesie eine Regionalanästhesie erwogen werden, da sich diese günstig auf den intra- und postoperativen Verlauf auswirken kann. Eine alleinige Peridural- oder Spinalanästhesie ist eingriffsabhängig ebenfalls möglich.

Große gynäkologische Eingriffe, insb. in der Tumorchirurgie, bergen das Risiko für hohe intraoperative Blutverluste und Volumenverschiebungen. Eine interdisziplinäre Absprache über das erwartbare OP-Ausmaß ist für ein adäquates anästhesiologisches Management daher essenziell. Darüber hinaus kann es auch bei kleineren Eingriffen zu Komplikationen kommen, bspw. dem sog. gynäkologischen TUR-Syndrom (im Rahmen einer operativen Hysteroskopie) oder einer vasovagalen Reaktion (bei Zug an der Zervix).

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Anatomische und physiologische Grundlagentoggle arrow icon

Anatomische Grundlagen

Bauchwand

Beckenhöhle

Organe der Beckenhöhle der Frau

Mamma

Physiologische Grundlagen

Anästhesierelevante, geschlechtsspezifische Besonderheiten bei Frauen [1][2][3]
Organsystem Physiologische Unterschiede im Vergleich zu Männern Anästhesiologische Relevanz
Körperbau
  • Körpergröße und -gewicht ↓
  • Relative Muskelmasse ↓
  • Körperfettanteil ↑
  • Körperwasseranteil ↓
Respiratorisches System
Kardiovaskuläres System
Blut und Gerinnungssystem
Gastrointestinales System
  • Hepatische Durchblutung ↓
  • Hormoneller Einfluss auf Aktivität hepatischer Enzyme (↑ oder ↓)
  • Langsamere Magenentleerung
Renales System
Zentrales Nervensystem
  • Neuronale Dichte
  • Neuronale Verarbeitung ↑
  • Variable Empfindlichkeit auf Anästhetika [4]

Geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich der Pharmakokinetik und -dynamik müssen berücksichtigt werden. Typischerweise sind Plasmavolumen, Körperwasseranteil, Albuminkonzentration sowie die Organdurchblutung bei Frauen niedriger als bei Männern! [1][2]

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Typische Eingriffetoggle arrow icon

Häufige stationäre Eingriffe

Häufige ambulante Eingriffe

Eine klare Abgrenzung zwischen diagnostischer und therapeutischer Indikation ist nicht immer möglich!

Einige Eingriffe können sowohl aus onkologischer als auch aus nicht-onkologischer Indikation durchgeführt werden. Zur besseren Übersichtlichkeit werden diese im Folgenden der häufigeren Indikation zugeordnet!

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Primär onkologische Eingriffetoggle arrow icon

Mammachirurgie [6]

Brusterhaltende Therapie (BET)

Mastektomie

Eingriffe am Uterus

Abdominale Hysterektomie [6][10]

Eingriffe an Ovar und Tuba uterina

Eingriffe an Vulva und Vagina

Vulvektomie [6]

Kolpektomie

  • Indikation: Vaginalkarzinom
  • Besonderheiten
    • Seltene Erkrankung, Eingriff erfolgt nur in zertifizierten Zentren
    • Ggf. Kombination mit radikaler Hysterektomie erforderlich
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Primär nicht-onkologische Eingriffetoggle arrow icon

Transvaginale Eingriffe

Abrasio

Die separate Abtragung von Gewebe aus Zervix und Uterus für eine getrennte histologische Auswertung bezeichnet man als fraktionierte Abrasio!

Hysteroskopie (HSK) [10]

Die gezielte Abtragung pathologischer Befunde bezeichnet man als operative Hysteroskopie!

Vaginale Hysterektomie [10]

Laparoskopische und pelviskopische Eingriffe [10]

Urogynäkologische Eingriffe [10]

Reproduktionsmedizinische Eingriffe [10]

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Präoperative Anamnese und Diagnostiktoggle arrow icon

Allgemeine präoperative Einschätzung

Spezielle präoperative Einschätzung

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Anästhesiologische Besonderheitentoggle arrow icon

Allgemeine Hinweise

Auswahl des Anästhesieverfahrens [6][14]

Pharmakologische Besonderheiten [1][15]

Insgesamt ist bei Frauen das Risiko für eine Überdosierung von Medikamenten erhöht, bspw. für einen postoperativen Muskelrelaxans- und Opioid-Überhang! [1]

Bei einigen anästhesierelevanten Medikamenten ist eine geschlechtsspezifische Dosisanpassung sinnvoll! [1]

Postoperative Schmerztherapie [6][16][17][18]

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Spezielle Risiken und Komplikationentoggle arrow icon

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